Süddeutsche Zeitung

Fünferpack:Ein Augsburger für Hansi Flick?

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FCA-Trainer Maaßen empfiehlt einen seiner Stürmer, ein Frankfurter wird besungen und Mesut Özil will weiter kicken. Geschichten des Fußball-Wochenendes.

Praktisch Weltstar

Nach dem 1:0-Sieg am Freitagabend gegen Leverkusen sprach Enrico Maaßen, der Trainer des FC Augsburg, eine Empfehlung an den Bundestrainer aus. Es gebe "wenige bessere Neuner in Deutschland" als Mergim Berisha: "Wenn man sieht, welche Abschlussqualität er hat: mit links, mit rechts, mit dem Kopf." In der Tat hat Berisha, 24, in 13 Einsätzen sechs Treffer erzielt, mit links (1), mit rechts (4) und nun gegen Bayer mit dem Kopf. Maaßen zitierte damit - Zufall? - indirekt Franz Beckenbauer, der einst über Lothar Matthäus sagte: "Der Lothar ist ja praktisch ein Weltstar, er kann links wie rechts, hinten wie vorne." Berishas Weltkarriere sollte somit nichts mehr im Wege stehen. Johannes Schnitzler

"Kolo, Kolo, Kolo..."

Die Fans von Eintracht Frankfurt hatten ihre Sehnsucht auf Platz eins ("Deutscher Meister wird nur die SGE") und den Absturz des Gegners ("Hey, was geht ab - die Hertha steigt endlich ab") besungen, ehe sie einen Song erfanden, der am besten zum 3:0 gegen Berlin passte: ein Hohelied auf den Doppeltorschützen. Zur Melodie der Neunziger-Dance-Hymne "No Limit" trällerten sie ein vielfaches "Kolo", dem sich ein lang gezogenes "Muani" anschloss. Randal Kolo Muani, 24, verschiebt gerade im Wochenrhythmus seine Grenzen, steht bei neun Saisontreffern. Wie ihm das Lied gefiel? "Es zu hören, war ein tolles Gefühl. Ich werde hart arbeiten, damit ich es noch öfter hören kann." SZ

Zu schnell

Die klassischen Abseitsstürmer waren einst Schlawiner wie Pippo Inzaghi oder Frank Mill, die haarscharf an der Schwelle zur verbotenen Zone lauerten. Der Leipziger Timo Werner ist zwar pfeilschnell (viel schneller als Inzaghi oder Mill), rast aber dennoch so oft wie wohl kein anderer Stürmer der Gegenwart ins Abseits - und guckt dann ungläubig, weil er schon wieder im Abseits stand. In den Spielen am Mittwoch (3:1 im Pokal gegen Hoffenheim) und am Samstag (einem packenden 0:0 in Köln) passierte das Schauspiel ein halbes Dutzend Mal. Als Krönung nahm Werner dem Kollegen André Silva (der nicht im Abseits stand) auf dem Weg zum Tor den Ball vom Fuß - Abseits! Milan Pavlovic

Waschmaschine

Dass Frankreich 2018 Weltmeister wurde, lag auch an ihm: Raphaël Varane war nie der Spektakel-Spieler im Team, aber ein spektakulär solider Innenverteidiger. Doch nun, mit erst 29 Jahren und nach 93 Länderspielen, ist Schluss im Nationalteam. "Das höchste Niveau ist wie eine Waschmaschine, man spielt die ganze Zeit und hört nie auf", sagt er zur Begründung. Jahrelang war das okay, jetzt habe er das Gefühl, "dass ich ersticke und dass der Spieler den Menschen verschlingt". Varane wird nur noch für Manchester United spielen, wohin er nach vielen Jahren bei Real Madrid zuletzt gewechselt war. Er hinterlässt eine Mahnung, hochaktuell: Der Spieler verschlingt den Menschen. Claudio Catuogno

Falsch gezuckt

Wenn sich das Management von Mesut Özil zum Thema Rücktritt zu Wort meldet, zucken im deutschen Fußball wohl immer noch ein paar Menschen zusammen - auch wenn es schon mehr als vier Jahre her ist, dass der Weltmeister von 2014 seinen Abschied aus dem Nationalteam verkündete, versehen mit harten Vorwürfen gegen den DFB. Diesmal war das Ziel von Özil respektive seiner Berater das Vermeiden von Aufregung: "Das Management von GROW kann bestätigen, dass Mesut weiter Fußball spielen wird", hieß es in einer Stellungnahme. Özil, 34, der noch bis zum Sommer beim türkischen Klub Basaksehir FK unter Vertrag steht, beende seine Karriere, hatte Fanatik zuvor berichtet. Sebastian Fischer

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