Süddeutsche Zeitung

FC Bayern:Ribéry wird gesperrt, Schweinsteiger denkt ans Ausland

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Der Franzose fehlt den Bayern im DFB-Pokal, Bastian Schweinsteiger hegt weiterhin Wechselabsichten. Der FC Schalke hat einen neuen Co-Trainer, Landgericht bestätigt Ausschluss von NPD-Funktionär bei Werder Bremen, vier Jahre Dopingsperre gegen Geher-Olympiasieger Alex Schwazer gefordert.

in Kürze

DFB-Pokal, FC Bayern: Franck Ribery vom FC Bayern wird den Viertelfinal-Knaller im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund verpassen. Der 29-Jährige wurde vom DFB-Sportgericht nach seiner Roten Karte im Achtelfinale beim FC Augsburg (2:0) für zwei Pokalspiele gesperrt. In einem möglichen Pokal-Endspiel wäre Ribery damit allerdings wieder spielberechtigt. Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer (Herne) hatte den Franzosen am Dienstag wegen einer Tätlichkeit in einem leichteren Fall vom Platz gestellt. Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge hatte sich nach dem Feldverweis echauffiert und zunächst einen Freispruch gefordert. Nun jedoch haben die Münchner das Urteil akzeptiert. "Leider ist das Sportgericht unseren Argumenten nicht gefolgt, dass es sich nur um eine Unsportlichkeit gehandelt hat. Wir haben keine Möglichkeit gesehen, das Mindeststrafmaß zu verhindern", kommentierte Rummenigge. Er bedauere sehr, dass Ribery am 26. oder 27. Februar gegen den BVB nicht zur Verfügung stehe.

Bundesliga, FC Bayern: Fußball-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger von Bayern München liebaügelt noch immer mit einem möglichen Wechsel ins Ausland. "Man darf im Fußball niemals nie sagen", sagte der 28-Jährige der Bild-Zeitung. Schweinsteiger betonte jedoch erneut, dass eine Veränderung vor dem Ende seines bis 2016 laufenden Vertrags nicht infrage komme. "Ich habe ihn gemacht, um ihn zu erfüllen. Danach kann ich mir vieles vorstellen". Trotz der neuerlich aufgekommenen Spekulationen um Pep Guardiola als möglichem neuen Bayern-Trainer ab Sommer 2013 hat sich Schweinsteiger zudem für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Jupp Heynckes ausgesprochen. "Ich würde es begrüßen, wenn er um ein weiteres Jahr verlängert", sagte Schweinsteiger. Heynckes sei ein "entscheidender Faktor für unseren Erfolg", seine Arbeit werde "öffentlich zu wenig gewürdigt".

Bundesliga, 1899 Hoffenheim: Die TSG muss im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga rund drei Monate auf Sebastian Rudy verzichten. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler hat sich in Augsburg einer Operation am Fuß unterzogen, bei der ihm am rechten Sprunggelenk unter anderem freie Gelenkkörper entfernt wurden. Die Operation am Mittwoch sei erfolgreich verlaufen, teilte der Club am Donnerstag mit. Dennoch muss der neue Trainer Marco Kurz zunächst auf den U 21-Nationalspieler verzichten. Die Kraichgauer rechnen mit einer Pause von zehn bis zwölf Wochen.

Bundesliga, Schalke 04: Der neue Trainer Jens Keller bekommt beim Fußball-Bundesligisten Schalke 04 zum Start in die Vorbereitung auf die Rückrunde einen neuen Assistenten. Sven Hübscher, bisher Coach der U16 der Königsblauen, wird Co-Trainer neben Seppo Eichkorn. Das bestätigte Schalkes Manager Horst Heldt dem Fachblatt RevierSport. Die Königsblauen nehmen am 2. Januar mit einem nichtöffentlichen Laktattest in Gelsenkirchen die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte auf. Am 3. Januar geht es ins achttägige Trainingslager nach Katar.

Bundesliga, Werder Bremen: Der SV Werder Bremen hat im Rechtsstreit mit einem ausgeschlossenen NPD-Funktionär einen Sieg errungen. Das Landgericht Bremen bestätigte am Donnerstag die Rechtmäßigkeit des Verfahrens. Das NPD-Präsidiumsmitglied hatte gegen den Rauswurf beim Fußball-Bundesligaclub vor rund einem Jahr geklagt. Da der Politiker nicht bereit war, die Klage zurückzunehmen, stellte das Gericht in Aussicht, diese abzuweisen. Das Urteil wird am 31. Januar verkündet. "Wir sind froh, dass das Bremer Landgericht den Vereinsausschluss bestätigt hat. Wir setzen damit ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus", teilte Vereinspräsident Klaus-Dieter Fischer mit.

Tischtennis, Bundesliga: Der TTC Ruhrstadt Herne zieht sein Team sofort aus der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) zurück. Das teilte der Verein am Donnerstag mit. Ursache für den Rückzug seien finanzielle Gründe. Das für diesen Sonntag geplante Heimspiel gegen Borussia Düsseldorf werde nicht stattfinden, und auch die Teilnahme an der Endrunde um den nationalen Pokal am letzten Dezember-Wochenende in Stuttgart wurde abgesagt. Herne wolle in der kommenden Spielzeit einen Neustart in der 2. Liga machen, hieß es. Entsprechende Gespräche mit Sponsoren und Spielern seien für Anfang 2013 geplant.

Olympia, Gehen: Italiens Nationales Olympisches Komitee (CONI) hat für Geher-Olympiasieger Alex Schwazer eine vierjährige Dopingsperre gefordert. Der 27-Jährige war am 30. Juli, kurz vor Beginn der Leichtathletik-Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen in London, positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet worden. Dem Italiener werden unter anderem abnormale Werte in seinem biologischen Pass vorgeworfen, teilte das CONI am Donnerstag weiter mit. Schwazer war den Dopingfahndern vor den diesjährigen Sommerspielen als erster prominenter Athlet ins Netz gegangen. Der Olympiasieger von 2008 in Peking im 50 Kilometer Gehen wurde von den Spielen in London ausgeschlossen. Danach verkündete er seinen Rücktritt: "Mein Leben als Sportler ist seit heute zu Ende."

Fußball, England: Die Fußball-Katastrophe von Sheffield, wo am 15. April 1989 bei einer Massenpanik im Hillsborough-Stadion 96 Fans des FC Liverpool ums Leben gekommen waren, wird von der Justiz noch einmal aufgerollt. Das gab die britische Innenministerin Theresa May am Mittwoch in London bekannt. Eine vorherige unabhängige Untersuchung hatte am 12. September zutage gefördert, dass die unmittelbar nach dem Vorfall gewonnene Erkenntnis, das Verhalten der Fans habe zu den Todesfällen geführt, manipuliert war. 41 der 96 Menschenleben hätten dem Bericht zufolge gerettet werden können, wenn Polizei sowie Ordnungs- und Rettungskräfte besser gearbeitet hätten. Der Polizei wurde zudem nachgewiesen, die Situation in ihren Ermittlungsberichten falsch dargestellt zu haben. Der Londoner High Court kassierte am Mittwoch die alten Urteilssprüche im Zusammenhang mit der Katastrophe. "Ich möchte eine schnelle und sorgfältige Antwort auf die Ergebnisse des Hillsborough-Panels sehen, um den 96 Fußballfans und den Familien der Opfer gegenüber, die so hartnäckig gekämpft haben, Gerechtigkeit walten zu lassen", sagte May.

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