Süddeutsche Zeitung

FC Augsburg:Der Kopf ist wieder oben

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Das souveräne 3:0 im DFB-Pokalspiel beim SC Freiburg gibt dem Bundesligaletzten aus Augsburg neue Zuversicht für die Liga.

Von Kathrin Steinbichler

Philipp Max ist noch nicht allzu lang beim FC Augsburg, und doch war der Außenverteidiger an diesem Mittwochabend wie verzaubert. "Die Mannschaft lebt, das habe ich schon oft gesagt, und das haben wir heute auch wieder gezeigt", sagte der 22-jährige Außenverteidiger nach dem souveränen 3:0-Erfolg im DFB-Pokalspiel beim SC Freiburg. Stolz und trotzig zugleich klang es, wie die Augsburger über ihren Einzug ins Achtelfinale sprachen - viel Anlass zum Jubel hatten sie zuletzt ja nicht gehabt. Der Auftritt in Freiburg aber hat dem FCA nicht nur den Schritt in die nächste Pokalrunde und damit 527 000 Euro eingebracht. Fast wichtiger noch war das, was sich nicht in Zahlen ausdrücken lässt: Das Spiel "gibt uns definitiv Selbstvertrauen", sagte Trainer Markus Weinzierl im Hinblick auf das Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr).

Die Köpfe sind also wieder oben bei den Schwaben, auch wenn die Situation in der Bundesliga weiter düster aussieht. Nach nur einem Punkt in den jüngsten fünf Ligaspielen und insgesamt fünf Zählern ist der FC Augsburg derzeit Tabellenletzter. Spieler wie Trainer sprachen zuletzt davon, den Abstiegskampf "endlich annehmen" zu wollen. Das Pokalspiel beim Zweitliga-Spitzenreiter Freiburg sollte da für "freie Köpfe" sorgen, wie Weinzierl es erhoffte. Und wirklich: Wie schon vor zwei Jahren, als der FCA sich im Abstiegskampf rettete, indem er jede Partie wie ein Pokalspiel anging, legte die Mannschaft jetzt in Freiburg eine konzentrierte Alles-oder-Nichts-Mentalität an den Tag - und eroberte sich so von Beginn an das Spiel.

Erst nutzte Ding-Won Ji ein Zuspiel von Dominik Kohr zum 1:0 (11.), dann legte Alexander Esswein mit einem sehenswerten Schuss aus 22 Metern nach (25.), Caiuby sorgte schließlich kurz nach der Pause für die Entscheidung (49.). "Wir waren effizient, haben schnell zwei sehr schöne Tore gemacht. Wir waren aggressiv gegen den Ball und haben keinen Zweifel daran gelassen, dass wir weiterkommen wollen. Durch unser frühes Pressing, das wir gut umgesetzt haben, haben wir hier überhaupt keine hitzige Stimmung aufkommen lassen. Auf diesem Weg müssen wir weitermachen", lobte Mittelfeldspieler Daniel Baier seine Kollegen.

Dank der starken Leistung der auf fünf Positionen ausgewechselten Mannschaft konnte Trainer Weinzierl es sich auch leisten, Baier in der zweiten Halbzeit eine Pause zu gönnen. Der verletzte Paul Verhaegh sowie Raul Bobadilla und Ja-Cheol Koo waren erst gar nicht im Kader. "Ich brauche am Samstag frische Spieler", begründete Weinzierl die Rotation. Die Konzentration, machte der Trainer klar, liege weiter darauf, in der Bundesliga Boden gut zu machen. Vor allem eine Beobachtung stimmte ihn zuversichtlich: "Die Art und Weise war heute sehr wichtig. Ich habe sehr vieles von dem gesehen, was uns letztes Jahr stark gemacht hat. Auf dem können wir aufbauen, so machen wir weiter."

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Quelle:
SZ vom 30.10.2015
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