Süddeutsche Zeitung

Schiedsrichter Felix Brych:Danke, Jogi!

Die DFB-Elf ist raus, das macht den Weg frei für einen deutschen Schiedsrichter: Felix Brych darf das erste EM-Halbfinale leiten - es läuft für ihn deutlich besser als bei der WM 2018.

Von Claudio Catuogno

Mit Schiedsrichtern ist es manchmal wie mit Fußballspielern. Sie sind topfit, haben sich auf ein Spiel gut vorbereitet - aber dann läuft alles schief, blöder Elfmeterpfiff, Eigentor kurz vor der Pause, raus aus dem Turnier. Wobei Schiedsrichter wenigstens das mit dem Elfmeterpfiff selbst in der Hand haben. Das hilft ihnen aber manchmal auch nicht.

Bei der WM 2018 in Russland war Felix Brych für das Vorrundenspiel zwischen der Schweiz und Serbien eingeteilt, er pfiff tadellos, aber nach einem unübersichtlichen Ringkampf entschied der Münchner Referee: kein Strafstoß für Serbien.

Trainer Mladen Krstajic wütete nach dem Spiel, er würde Brych "nach Den Haag schicken, damit sie ihm den Prozess machen, wie sie ihn uns gemacht haben"; Den Haag ist Sitz des UN-Tribunals für das ehemalige Jugoslawien. Die Entgleisung wurde von der Fifa missbilligt - aber Brych hatte bei der WM keinen Einsatz mehr.

Das ist diesmal anders. Brych, 45, hat bei der EM schon vier Spiele geleitet, jetzt nominierte ihn die Uefa auch fürs Halbfinale zwischen Italien und Spanien in Wembley. Es ist der Höhepunkt seiner Karriere, was er - neben seiner präzisen Spielleitung - auch Jogi Löw zu verdanken hat. Nur, weil die deutsche Elf nicht mehr dabei ist, ist es Deutschlands bester Schiedsrichter.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5343039
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.