Süddeutsche Zeitung

Eishockey:Verpatztes Jubiläum

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Don Jackson verliert sein 900. Spiel mit 5:6 gegen Augsburg. München hat damit drei der letzten vier Spiele verloren.

Von Christoph Leischwitz

Es hätte der Abend von Don Jackson sein sollen. Zum 900. Mal stand der Trainer des EHC Red Bull München am Dienstag bei einem Spiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hinter der Bande. Doch die Augsburger Panther machten dem Rekord-Trainer der DEL einen Strich durch die Rechnung. Trotz einer 2:1-Führung mussten sich die Münchner im Derby noch mit 5:6 (2:1, 1:5, 2:0) geschlagen geben. Der 21-jährige Augsburger Stürmer Samir Kharboutli und ein - aus Münchner Sicht - Horror-Mitteldrittel stahlen Jackson die Show: Fünf Gegentore kassierte der EHC in den zweiten 20 Minuten, vier davon bereitete Kharboutli vor. Es waren seine ersten vier DEL-Scorerpunkte überhaupt.

Philip Gogulla bekam es schon in Minute drei mit einem der formstärksten Augsburger zu tun: Markus Keller im Tor der Panther wehrte seinen Schuss aus kurzer Distanz stark ab. Als Keller in Unterzahl nach einem Querpass auf den Ex-Augsburger Trevor Parkes eine Top-Parade zeigte (7.), lag der EHC bereits zurück, da Adam Payerl per Nachschuss einen Abpraller von Münchens Torwart Daniel Fießinger verwertet hatte (5.). Der EHC-Druck wurde in Minute neun belohnt, als Gogulla Keller erstmals überwand. Vier Minuten später hatten die Münchner, bei denen Verteidiger Konrad Abeltshauser nach vierwöchiger Verletzungspause sein Comeback feierte, die Partie gedreht - allerdings mit einem sehr diskussionswürdigen Treffer: Maximilian Daubner beförderte die Scheibe mit dem Schlittschuh über die Torlinie. Die Schiedsrichter gingen zum Videobeweis - und bestätigten das Tor.

Ein Drittel später war Daubners Tor kein Thema mehr, da die Münchner innerhalb von viereinhalb Minuten vier Tore kassierten. Dennis Miller (29.), Andrew LeBlanc (30.), Daniel Kristo (31.) und erneut LeBlanc (34.) schossen die Augsburger mit 5:2 in Führung, alle vier Treffer bereitete Kharboutli vor. Als die Münchner in Person von Parkes auf 3:5 verkürzten (39.), dauerte es nur 46 Sekunden, bis die Augsburger mit dem Treffer von TJ Trevelyan (40.) die kleine Münchner Euphorie schon wieder im Keim erstickten. Zu allem Überfluss fiel auch noch EHC-Angreifer Mark Voakes nach einem Zweikampf verletzt aus (32.). Für Fießinger war nach 40 Minuten und sechs Gegentoren Schluss, für ihn hütete im letzten Drittel Daniel Allavena das EHC-Tor. Dessen Vorderleute machten viel Druck und kamen dank Redmonds Überzahltor (43.) und Daryl Boyles Treffer (60.) noch auf 5:6 ran. Diese Tore reichten aber nicht, um die dritte Münchner Niederlage in den vergangenen vier Partien zu verhindern.

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Quelle:
SZ vom 13.01.2021
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