Süddeutsche Zeitung

Eishockey:"Total inakzeptabel und verheerend"

Nach der Absage der Eishockey-Weltmeisterschaft der Frauen kritisieren Nationalspielerinnen das Vorgehen - und die ungleiche Behandlung der Turniere von Männern und Frauen.

Nach der Absage der Weltmeisterschaft in Kanada hat die deutsche Eishockey-Nationalspielerin Julia Zorn, 31, die ungleiche Behandlung der Turniere von Männern und Frauen kritisiert. "Es ist einfach unfair, dass die U20-Weltmeisterschaft der Männer vor ein paar Monaten in Kanada stattgefunden hat", schrieb die DEB-Kapitänin bei Twitter. "Die U18-WM der Männer beginnt nächste Woche in den USA, die Weltmeisterschaft der Männer ist für Ende Mai in Lettland geplant. Aber wieder einmal ist unsere abgesagt."

Mit ihrem Statement äußerte sich Zorn stellvertretend für das gesamte Team. "Wir sind immer noch traurig, enttäuscht und frustriert", teilte sie mit: "Unsere Saison ist mit einem Wimpernschlag auf die schockierendste und unerwartetste Weise vorbei." Sie verwies auf die täglichen Coronatests während des Heim-Trainingslagers und erinnerte an die geplante "WM-Bubble" sowie die achttägige Quarantäne, die das Team nach der Ankunft in Kanada angetreten hätte.

Auch die Schweizer Weltklasse-Stürmerin Alina Müller hat kein Verständnis für die Entscheidung: "Diese Absage ist total inakzeptabel und verheerend für das Wachstum des Frauen-Hockeys", schrieb sie auf Instagram. Die Absage hatte die Nationalspielerinnen einen Tag vor dem Abflug nach Kanada kalt erwischt. Die Provinz Nova Scotia strich dem kanadischen Eishockey-Verband am Mittwoch die vom 6. bis 16. Mai geplanten Titelkämpfe, nachdem die Corona-Maßnahmen dort verschärft worden waren. Der Weltverband IIHF sucht nun nach einem Ersatztermin in den kommenden Monaten. Die bislang letzte WM der Frauen fand 2019 in Finnland statt.

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