Süddeutsche Zeitung

Eishockey:Gezähmte Tiger

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Der EHC München hält Nürnbergs gefürchtete Angreifer in Schach und übernimmt nach dem 4:0 wieder die Tabellenführung in der DEL.

Von Christian Bernhard

Die Namen Reimer und Reinprecht verbreiten in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) seit Jahren sportliche Angst und Schrecken. Das Angriffsduo der Nürnberg Ice Tigers ist in jedem Jahr in der Scorerliste ganz oben zu finden: In der vergangenen Saison war Reinprecht der Topscorer der Liga, in dieser führt Reimer die Wertung an. Am Freitagabend war aber auch für das Klasse-Duo nichts zu machen, der EHC München entzauberte die beiden und mit ihnen das ganze Nürnberger Team. 4:0 (1:0, 2:0, 1:0) siegte der EHC am 45. DEL-Spieltag und eroberte sich damit die Tabellenführung zurück.

Dabei hatte EHC-Trainer Don Jackson nur sechs Verteidiger aufs Eis schicken können, da Richie Regehr aufgrund einer Beinverletzung ausfällt und Konrad Abeltshauser eine fiebrige Erkältung zum Zuschauen zwang. Tobias Wörle und Maximilian Kastner (beide Beinverletzungen) fehlten ebenfalls. Dafür feierte Dominik Kahun nach mehr als einem Monat Pause aufgrund einer Viruserkrankung sein Comeback. Erstmals brenzlig wurde es in der vierten Minute, als Mads Christensen mit einem Weitschuss für Gefahr vor dem Nürnberger Tor sorgte und im direkten Gegenzug David Steckel aus guter Position am EHC-Tor vorbeischoss. Zwei Minuten später führte der EHC, Yannic Seidenberg konnte völlig unbedrängt aus kurzer Distanz einschießen. Die Münchner hatten nach dem 1:0 zwei Überzahlmöglichkeiten, die beste Chance bot sich aber den Ice Tigers: Steckel lief in Unterzahl alleine auf Danny aus den Birken zu, scheiterte dabei aber am EHC-Torhüter.

Trotz der Führung war Seidenberg nach dem Startdrittel nicht zufrieden. Er bezeichnete die Führung als "glücklich" und beklagte zu viele Scheibenverluste. Er ging davon aus, "dass wir uns noch steigern müssen". Gesagt, getan: Nach nur 93 Sekunden erhöhte Toni Söderholm auf 2:0, Seidenberg stand auch bei diesem Treffer auf dem Eis. Nachdem Reinprecht in Überzahl zwei Möglichkeiten vergeben hatte (26.), sorgte Jerome Samson bei Münchner Überzahl für das 3:0 (32.). Steve Pinizzotto legte das 4:0 nach (59.).

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SZ vom 20.02.2016
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