Süddeutsche Zeitung

DHB-Pokal:Nächster Handball-Coup für Hannover

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Das Überraschungsteam wirft auswärts Meister Flensburg aus dem Pokal. Pierre Emerick Aubameyang kritisiert BVB-Geschäftsführer Watzke nach dessen Aussage im SZ-Interview.

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Handball, Pokal: Dicke Überraschung im DHB-Pokal: Die Handballer der TSV Hannover-Burgdorf haben ihren Höhenflug fortgesetzt und der SG Flensburg-Handewitt den nächsten herben Dämpfer verpasst. Die Niedersachsen gewannen beim deutschen Meister im Pokal-Achtelfinale nach einer imponierenden Vorstellung mit 26:20 (15:9) und feierten damit den zweiten Sieg gegen Flensburg binnen einer Woche. Im Viertelfinale (3./4. Dezember) muss die TSV zu den Rhein-Neckar Löwen, Titelverteidiger THW Kiel tritt beim TVB Stuttgart an. Das ergab die Auslosung im Anschluss an die Partie. Die weiteren Begegnungen lauten MT Melsungen gegen Füchse Berlin und Eulen Ludwigshafen gegen TBV Lemgo Lippe.

Überragender Akteur bei Hannover, das Flensburg zuletzt auch in der Liga besiegt hatte (23:22), war Torhüter Urban Lesjak mit zahlreichen Paraden. Zu den besten TSV-Torschützen avancierten Rechtsaußen Timo Kastenig und Spielmacher Morten Olsen mit je fünf Treffern. "Die Abwehr war wieder überragend, ich habe sie in Hannover noch nie so gut gesehen. Nun wollen wir wieder ins Final Four", sagte Olsen bei Sky. In den vergangenen beiden Jahren schaffte es die TSV jeweils zum Finalturnier nach Hamburg, dort war allerdings beide Male im Halbfinale Endstation. Aufseiten der SG, die in der heimischen Flens-Arena die erste Niederlage auf nationaler Ebene seit dem 17. Oktober 2018 kassierte, traf Jim Gottfridsson am häufigsten (6 Tore).

Den Grundstein für seinen nächsten Coup legte das deutsche Handball-Team der Stunde, das die Bundesliga mit sieben Siegen aus sieben Spielen sensationell anführt, mit einer bärenstarken ersten Halbzeit. "Die erste Halbzeit war eine Katastrophe", urteilte Flensburgs Gottfridsson. In der Abwehr agierte Hannover extrem flexibel und hatte in Keeper Lesjak einen überragenden Rückhalt. Vorne sorgte Olsen mit spektakulären Anspielen und tollen Toren für zahlreiche Glanzpunkte. Schon zur Pause hatte der dänische Olympiasieger und Weltmeister fünf Tore auf dem Konto. Lesjak kam nach 30 Minuten auf eine Quote von 47 Prozent gehaltener Bälle.

Die übrigen Favoriten hatten zwar Mühe, erreichten das Viertelfinale am Ende aber doch. Titelverteidiger Kiel gewann am Mittwoch bei der HSG Wetzlar 26:25 (12:14), die Rhein-Neckar Löwen bezwangen Frisch Auf Göppingen nach Verlängerung 36:34 (29:29, 14:16). Bereits am Dienstag hatten die Füchse Berlin mit einem 31:30 (15:16) gegen Vorjahresfinalist SC Magdeburg die nächste Runde erreicht.

FC Arsenal, Pierre-Emerick Aubameyang: Nachdem sich BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke im SZ-Interview zur Situation des ehemaligen Dortmunder Stürmers Pierre-Emerick Aubameyang geäußert hat, meldete dieser sich nun per Tweet zurück: "Es ist besser für Sie, dass ich nicht darüber rede, warum ich Dortmund wirklich verlassen habe, Herr Watzke. Sie sind so ein Clown. Ich kann mich noch daran erinnern, als Sie sagten, Sie würden Ousmane ( Dembéle, Anm. d. Red.) nie verkaufen. Dann kam ein Angebot über 100 Millionen und Sie waren der Erste, der das Geld genommen hat. Reden Sie nicht über Geld, bitte!!! Lassen Sie mich in Ruhe, bitte."

Watzke hatte der SZ gesagt: "Pierre-Emerick Aubameyang, der beim FC Arsenal großartig spielt, wird wahrscheinlich warm ums Herz, wenn er auf sein Konto schaut, aber mittwochs guckt er bei der Champions League regelmäßig nur im Fernsehen zu und ist traurig." Aubameyang hatte Borussia Dortmund im Januar 2018 Richtung London verlassen. Der BVB soll für ihn 63 Millionen Euro Ablöse kassiert haben. Bereits im August 2017 ging Ousmane Dembélé für geschätzte 125 Millionen Euro zum FC Barcelona.

Euroleague: Der deutsche Basketballmeister Bayern München ist mit einem Heimsieg in die EuroLeague gestartet. Die Bayern, die es in dieser Saison als erster Bundesligist ins Viertelfinale der Königsklasse schaffen wollen, schlugen den italienischen Rekordchampion Armani Mailand mit Startrainer Ettore Messina trotz zwischenzeitlicher Probleme 78:64 (42:34). Im ersten von kräftezehrenden 34 Spielen, die neuerdings vor den Play-offs zu absolvieren sind, erarbeiteten sich die Münchner im zweiten Viertel ein Polster und kontrollierten das Geschehen. Mailand mit seinen hochkarätigen Neuzugängen Sergio Rodriguez und Luis Scola schaffte es lange nicht, heranzukommen. Erst in den Schlussminuten wurde es noch einmal eng. Amedeo Della Valle verkürzte auf 59:61 (34. Minute), in der heißen Phase konnten die Bayern aber noch einmal zulegen. Mit einem 7:0-Lauf machte der Gastgeber alles klar. Drei Tage nach dem perfekten Start in die Bundesliga gegen Aufsteiger Hamburg Towers (111:55) war Vladimir Lucic vor 5698 Zuschauern mit 18 Punkten bester Werfer im Team von Trainer Dejan Radonjic.

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