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FC Bayern:Chance für die Verkaufskandidaten

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Der FC Bayern schont in der ersten DFB-Pokal-Runde beim Fünftligisten Bremer SV einige Stammkräfte. Manche Ersatzspieler, die sich bei dieser Gelegenheit empfehlen könnten, stehen zur Disposition.

Von Sebastian Fischer

Als der FC Bayern zuletzt gegen einen Fünftligisten in der ersten Runde des DFB-Pokals spielte, haben das zwei Profis aus der zweiten Reihe genutzt, um für sich zu werben. 3:0 schlug der Rekordmeister im Oktober 2020 den FC Düren. Eric Maxim Choupo-Moting schoss zwei Tore. Jamal Musiala dribbelte die gegnerischen Verteidiger schwindlig.

Choupo-Moting, 32, und Musiala, 18, das waren im weiteren Verlauf der Saison dann auch die einzigen nicht zur Startelf gehörigen Spieler der Münchner, die überzeugten. Choupo-Moting, der Robert-Lewandowski-Ersatz, wurde mit einer Verlängerung seines Einjahresvertrags belohnt, der hochtalentierte Musiala gar mit seiner Berufung in die Nationalmannschaft.

Nun, wenn der FC Bayern an diesem Mittwoch beim Bremer SV zum Nachholspiel wieder in der ersten Pokalrunde auf einen Fünftligisten trifft, könnten beide wieder von Beginn an spielen, jeweils zum ersten Mal unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann in einem Pflichtspiel. Choupo-Moting, weil Lewandowski geschont wird, wie der Coach am Dienstag ankündigte. Musiala, weil er beim 3:2 gegen den 1. FC Köln am vergangenen Wochenende nach seiner Einwechslung der entscheidende Spieler war. Doch ob ansonsten jemand aus der zweiten Reihe mit Erfolg für sich werben kann?

Nagelsmann kündigte an, neben Lewandowski noch ein paar Spieler zu schonen. Manuel Neuer wird diesmal wirklich fehlen, schon für die Partie gegen Köln hatte sein Ausfall gedroht, nachdem er sich beim 3:1 im Supercup gegen Dortmund eine Kapselverletzung am Fuß zugezogen hatte. Diesmal dürfte ihn dann auch wirklich Sven Ulreich ersetzen, der im Sommer vom Hamburger SV zurückgekehrte Ersatztorwart. Außerdem werde Leon Goretzka nicht spielen, eine Chance für den zuletzt nach Einwechslungen oft agilen Corentin Tolisso. Wer spielen wird, das verriet Nagelsmann natürlich nicht. Aber er sprach in der Pressekonferenz über zwei weitere Profis, zu denen er aus aktuellem Anlass befragt wurde.

Durch die Verschiebung um zweieinhalb Wochen wegen der angeordneten Corona-Quarantäne beim Gegner fällt das Spiel nun mitten in die letzte Woche der Sommer-Transferperiode. Bekanntlich will der FC Bayern im Idealfall noch Spieler verkaufen, bevor er neue verpflichtet, um den kleinen Kader breiter zu machen. Und zwei Verkaufskandidaten (neben dem in dem Zusammenhang stets genannten Tolisso) dürften der Mittelfeldspieler Michaël Cuisance und der Rechtsverteidiger Bouna Sarr sein.

Michaël Cuisance? "So lala" - Bouna Sarr? "Tut sich schwer"

"Mika ist ganz normal im Kader, wird dabei sein", sagte Nagelsmann über Cuisance, 22, über den er bereits vor ein paar Tagen recht unmissverständlich gesagt hatte, dessen Vorbereitung sei "so lala" gewesen. Der 2019 für angeblich acht Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach verpflichtete Franzose war in der vergangenen Saison an Olympique Marseille verliehen worden.

Von dort kam im Oktober 2020 kurz vor Ende der Transferfrist auch sein Landsmann Sarr für ähnlich viel Ablöse. Seitdem spielte er in München kaum und überzeugte nie. Und es war bemerkenswert, was Nagelsmann über den immerhin schon 29 Jahre alten Profi in der Pressekonferenz am Dienstag sagte: Sarr habe Anpassungsprobleme in der Vorbereitung gehabt, er mache zwar Fortschritte, aber tue sich "aktuell noch schwer, die Leistung stabil auf den Platz zu bringen. Er muss sich da weiter entwickeln, weiter dranbleiben, um auch die Dinge zu übernehmen, die wir von ihm wollen".

In der Vorbereitung war Sarr in der Rangliste der Rechtsverteidiger hinter dem verletzten Benjamin Pavard von Josip Stanisic, 21, aus der zweiten Mannschaft überholt worden. Der gebürtige Münchner galt nach der kurzen Saisonvorbereitung als der einzige Gewinner.

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