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DFB-Elf vor dem Finale:"Dann machen wir halt ein Standardtor"

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Die DFB-Kicker fliegen gelassen nach Rio de Janeiro. Auf der letzten Pressekonferenz vor der Abreise aus dem Campo Bahia verrät Thomas Müller die Taktik. Messi bereitet ihm keine Sorgen.

Vor nicht allzu langer Zeit hätte Thomas Müllers Taktikanalyse noch für Gelächter gesorgt. Auf die Frage, wie denn die DFB-Elf das Finale gegen Argentinien angehen wolle, philosophierte Müller zunächst über die Außenspieler, die man einbinden müsse. Und Innenverteidiger, denen eine wichtige Rolle zukomme. Doch dann überlegte er kurz und sagte: "Wenn das nicht hilft, dann machen wir halt ein Standardtor."

Standards sind gewissermaßen die neue Spezialität der Deutschen. Das können sie jetzt. Sie haben das trainiert. Und, das ist das Entscheidende: Mit Ecken und Freistößen haben die DFB-Kicker bei dieser WM schon so manches Spiel entschieden. Man denke nur an das Tor gegen Frankreich im Viertelfinale: Freistoß Kroos, Kopfball Hummels. Oder das Halbfinale gegen Brasilien. Als das Tor zum 7:0 fiel, hatten manche schon vergessen, dass der erste Treffer von Müller aus einer Ecke resultierte - und das folgende Inferno erst möglich machte.

Jener Müller gab sich nun betont locker auf der letzten Pressekonferenz im Campo Bahia, bevor die Mannschaft nach Rio de Janeiro reiste, wo am Sonntag das Finale im Maracanã steigt. Vor Lionel Messi hat er keine Angst. Ein Pflichtspiel habe er in seiner Karriere gegen Argentiniens Wunderkind noch nicht verloren, gab Müller zu bedenken. Dennoch warnte er: "Man muss ihn immer begleiten, immer stören."

Die Vorfreude sei groß, berichtete Kapitän Philipp Lahm, und gab sich zuversichtlich: "Wir wollen den Weltmeistertitel endlich wieder nach Deutschland bringen." Den Pokal, den sich alle schon so lange wünschten. Teammanager Olivier Bierhoff sprach von "Aufbruchsstimmung", nicht nur, weil die Spieler gerade ihre Koffer für Rio packten. Das Abschlusstraining am Samstag findet nicht wie geplant im Maracanã statt. Wegen des andauernden Regens muss der DFB-Tross auf das Stadion von Rios Club Vasco da Gama ausweichen.

Ein bisschen konnte man den Eindruck gewinnen, das Turnier sei bereits vorbei. Doch, darauf weist Bierhoff freilich noch hin, das Ziel sei noch nicht erreicht. Dennoch zog der Teammanager schon einmal ein sehr positives Zwischenfazit und dankte allen Mitarbeitern im Camp der Deutschen. Und zum Schluss auch den Journalisten. Dafür, dass sie nicht über den Zaun geklettert sind.

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