Süddeutsche Zeitung

Deutsches Derby:Sammarco siegt in kuriosem Derby

Erst ist die Rennbahn zu eng, dann kommt ein Schwarzer Peter ums Eck - doch am Ende gewinnt im wichtigsten deutschen Galopprennen einer der Favoriten.

Von Claudio Catuogno, Hamburg/München

Es war das 153. Deutsche Derby am Sonntag auf der Rennbahn in Hamburg-Horn, das prestigeträchtigste Galopprennen auf deutschem Boden - und dann das: Die Bahn war zu eng gesteckt! Erstmals seit Ewigkeiten war wieder die Maximalzahl von 20 Pferden am Start, und als gegen halb vier ein Traktor die Startmaschine aufs Geläuf zog, stellte sich heraus: Aus Box Nummer 1 und Box Nummer 20 wären die Pferde gegen eine Eisenbegrenzung geprallt. Also wurde umgesteckt, die Jockeys stiegen wieder aus dem Sattel, Kopfschütteln überall, der Start verzögerte sich fast um eine halbe Stunde. Für ein weltweit übertragenes Rennen ein Desaster.

Es wurde dann also ein Schwarzer Peter gesucht, und siehe da: Es bog einer um die Ecke! Der Außenseiter Schwarzer Peter nämlich, dreijährig wie das gesamte Feld im Ritt ums Blaue Band, geritten von Andreas Helfenbein. Draußen auf der Außenbahn rollte Schwarzer Peter nach dem letzten Bogen das Feld auf, nach 2400 Meter entschied das Zielfoto: Platz zwei.

Ein Konkurrent hatte knapp die Nase vorn: Der Hengst Sammarco ist der Derbysieger 2022, geritten von Bauyrzhan Murzabayev (sein erster Derbysieg), trainiert von Peter Schiergen (sein sechster Derbysieg). Einer der Mitvavoriten. Sammarco gehört dem Gestüt Park Wiedingen des Bankierssohns Helmut von Finck. Große Freude natürlich im Lager von Sammarco, das von den 650 000 Euro Preisgeld stolze 390 000 kassiert. Der ebenfalls als Favorit gehandelte So Moonstruck unter Star-Jockey Frankie Dettori wurde Dritter. Wie es ausgegangen wäre ohne die kuriose Startverzögerung? Das wird man leider nie erfahren.

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