Süddeutsche Zeitung

Corona-Regeln:DFL thematisiert Verhalten der Funktionäre

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Die Deutsche Fußball Liga thematisiert mit dem FC Bayern das Verhalten der Funktionäre auf der Tribüne beim Bundesliga-Eröffnungsspiel der Münchner gegen den FC Schalke 04. "Die DFL ist hierzu im direkten Gespräch mit dem FC Bayern", teilte ein DFL-Sprecher am Samstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Vertreter beider Klubs saßen beim 8:0-Sieg der Münchner jeweils direkt nebeneinander auf der Tribüne und trugen keinen Mund-Nasen-Schutz. Bayern-Vorstand Oliver Kahn berief sich auf offizielle Vorgaben, durch die gedeckt gewesen sei, dass die Funktionäre ohne Maske direkt nebeneinander saßen.

"Es gab keine Vorgaben, weil wir uns an die bayerische Verordnung gehalten haben, die genau das auch erlaubt", sagte er im ZDF. Doch auch Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml rügte die Chefetage des FC Bayern. Der CSU-Politikerin zufolge wäre es für die Münchner Führungsriege "klüger gewesen, wenn sie nicht so eng aufeinander gesessen wären - weil auch ausreichend Platz war", sagte sie der dpa.

In Paragraf 2 der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung in Bayern ist der gemeinsame Aufenthalt im öffentlichen Raum in Gruppen von bis zu zehn Personen gestattet. In Paragraf 9 wird betont, dass der Veranstalter bei bundesweiten Sportveranstaltungen sicherstellen muss, dass grundsätzlich ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen allen Zuschauern eingehalten werden kann, die beispielsweise nicht zu einer Familie gehören. Maskenpflicht bestehe demnach nur, wenn sich Zuschauer nicht an ihrem Platz befinden.

Gemäß dem Konzept der DFL sind alle Personen in der "Zone 2" des Stadions, zu der die Tribüne zählt, "zum Tragen des Mund-Nasen-Schutzes verpflichtet, sofern der Mindestabstand von 1,50 m nicht einzuhalten ist". Bei 35 oder mehr Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro Woche pro 100 000 Einwohner besteht eine ständige Maskenpflicht.

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SZ vom 20.09.2020 / dpa
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