Süddeutsche Zeitung

Biathlon in Pokjluka:Nawrath läuft im Einzel auf den vierten Platz

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Im Einzel in Pokljuka verpasst Philipp Nawrath das Podest nur knapp, feiert aber sein bestes Weltcup-Ergebnis. Speerwerfer Bernhard Seifert wird mit dem Fair-Play-Preis ausgezeichnet.

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Biathlon: Biathlet Philipp Nawrath ist zum Auftakt des Weltcups im slowenischen Pokljuka im Einzel über 20 Kilometer auf einen hervorragenden vierten Platz gelaufen. Bei seinem bisher besten Weltcup-Ergebnis blieb der Nesselwanger am Donnerstag fehlerfrei und verfehlte sein erstes Weltcup-Podium nur um 11,1 Sekunden. Derweil verpasste der frühere Weltmeister Erik Lesser als 20. die Chance auf die sportlichen Qualifikation für die Biathlon-WM. Im besten Fall kann der 31-Jährige aber noch einmal am Sonntag im Massenstart angreifen.

Seinen sechsten Saisonerfolg feierte Olympiasieger Johannes Thingnes Bö. Der Norweger, der wegen der Geburt seines Sohnes Gustav die beiden Weltcups in Deutschland ausließ, räumte alle 20 Scheiben ab und verwies den zuvor viermal in Serie siegreichen Franzosen Martin Fourcade um 11,4 Sekunden auf Platz zwei. Dritter wurde sein Teamkollege Fabien Claude (0 Fehler/+ 25,6 Sekunden). In die Top Ten schafften es zudem der Vorjahreszweite Johannes Kühn als Achter und Benedikt Doll als Zehnter. Philipp Horn wurde 14., einzig Weltmeister Arnd Peiffer fiel als 45. nach vier Fehlern ab.

Ski alpin: Schrecksekunde für Thomas Dreßen beim zweiten Abfahrtstraining in Kitzbühel: Der Streif-Sieger von 2018 hatte bei der Testfahrt für den Klassiker am Samstag (11.30 Uhr) mit Materialproblemen zu kämpfen und verhinderte gleich zweimal einen möglichen Sturz. In der Karussellkurve sei er "kurz auf dem Oarsch g'hockt", sagte der Wahl-Österreicher, auch in der Ausfahrt Steilhang war es "ein Kampf, dass ich überhaupt auf der Strecke bleibe. Zum Glück weiß ich in der Situation, was ich technisch zu tun habe, dass ich es halbwegs im Griff habe." Im Ziel sei er "richtig sauer" gewesen. Dreßens Rückstand auf den Tagesbesten Johan Clarey aus Frankreich: 3,93 Sekunden; Platz 48.

"Ich bin schlecht gefahren und hatte keinen Grip, das ist keine gute Kombination", sagte der 26 Jahre alte Mittenwalder. Seinem Servicemann machte er keinen Vorwurf, als Ursache der Probleme vermutete er einen Stein, der seinen Siegerski von Lake Louise so sehr beschädigt habe, dass dieser "Schlangenlinien" fuhr: "Das ist das Worst-Case-Szenario, wenn du in Kitzbühel fährst und kriegst keinen Grip." Noch größere Probleme hatte der österreichische Mitfavorit Vincent Kriechmayr, der bei seinem spektakulären Sturz an der Hausbergkante unverletzt blieb. Bester Deutscher war wie am Vortag Andreas Sander (Ennepetal/+0,81) auf Rang fünf. Josef Ferstl (Hammer/+1,96), im Vorjahr Super-G-Sieger auf der Streif, fand seine Fahrt auf Platz 22 "okay". Um seine anhaltenden Materialprobleme in den Griff zu bekommen, will der 31-Jährige beim Super-G am Freitag (11.30 Uhr) seine Siegerski von 2019 fahren.

Skispringen: Dreifach-Weltmeister Markus Eisenbichler (Siegsdorf) und Richard Freitag (Aue) kehren beim Weltcup der Skispringer am Wochenende im polnischen Zakopane wieder ins deutsche Team zurück. Beide stehen im Aufgebot des Deutschen Skiverbandes (DSV) für das Teamspringen am Samstag (16.15 Uhr/ARD und Eurosport) und das Einzelspringen am Sonntag (16 Uhr/ARD). "Natürlich freuen wir uns alle auf das Spektakel in Zakopane und hoffen, dass wir im Team und im Einzel wieder an die Podestplätze heranspringen können", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher.

Der 28 Jahre alte Eisenbichler hatte den Heim-Weltcup am vergangenen Wochenende in Titisee-Neustadt verpasst, nachdem er sich bei einem Sturz in der Woche zuvor eine Kapsel-Bandverletzung im rechten Handgelenk zugezogen hatte. Eine Operation blieb ihm erspart, die lädierte Hand wurde konservativ behandelt. Freitag war beim Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf in der Qualifikation gescheitert und anschließend wegen Formschwäche aus dem Weltcup ausgestiegen. Das bislang beste Saisonergebnis des Team-Olympiadritten aus Sachsen ist der 15. Platz im finnischen Kuusamo.

Fair-Play-Preis: Speerwerfer Bernhard Seifert (Potsdam) wird nach seinem freiwilligen Verzicht auf die Teilnahme bei der Leichtathletik-WM in Doha vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) mit dem Fair-Play-Preis des Deutschen Sports ausgezeichnet. Der 26-Jährige hatte zugunsten von Julian Weber seinen Start in Katar abgesagt, er zog damit die Konsequenz aus einem deutlichen Leistungsabfall seit der Nominierung.

Seifert habe "seine eigenen Interessen zugunsten eines Mannschaftskollegen zurückgestellt und damit in besonderer Weise Teamgeist bewiesen", sagte Gudrun Doll-Tepper, DOSB-Vizepräsidentin und Mitglied der Jury: "Das verdient unseren großen Respekt und unsere Anerkennung." Der Preis wird Seifert am 26. März in Wiesbaden verliehen. Seifert war zum Zeitpunkt der Nominierung mit bereits im Mai erzielten 89,06 m Nummer zwei der deutschen Bestenliste. Bei der DM Anfang August belegte er allerdings nur Platz vier, Weber wurde Zweiter.

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