Süddeutsche Zeitung

Belgien:Verdacht auf der Fanmeile

Die Fußball-Euphorie im Land wird gedämpft. Bei einem Anti-Terror-Einsatz werden drei Männer in Haft genommen. Sie sollen einen Anschlag auf eine Fan-Veranstaltung geplant haben.

Nach einem großangelegten Anti-Terror-Einsatz in Belgien sind drei Männer in Haft genommen worden. Ihnen werde "versuchter terroristischer Mord" sowie "Beteiligung an den Aktivitäten einer terroristischen Gruppe" vorgeworfen, teilte die belgische Staatsanwaltschaft am Samstagabend mit. Neun weitere Verdächtige, die im Zuge der Razzien in Gewahrsam genommen worden waren, seien nach ihrer Vernehmung wieder freigelassen worden. Wegen einer "unmittelbaren Bedrohung" hatte die Polizei in der Nacht zum Samstag bei dutzenden Einsätzen in 16 Städten Wohnungen und Garagen durchsucht und zwölf Verdächtige festgenommen. Insgesamt wurden laut Staatsanwaltschaft 40 Verdächtige vernommen.

Nach Angaben des Fernsehsenders VTM erhielten die Behörden einen Hinweis, dass während des EM-Spiels der belgischen Fußball-Nationalmannschaft gegen Irland am Samstagnachmittag Anschläge verübt werden sollten. Die Attentäter wollten demnach möglicherweise Fußballfans auf Fanmeilen in Belgien attackieren.

Dennoch beschloss Regierungschef Charles Michel nach einer Dringlichkeitssitzung, keine Fan-Veranstaltungen abzusagen. Auch die Terrorwarnung blieb auf der zweithöchsten Stufe. Die Fans konnten das Match am Abend dann auch ohne Zwischenfälle auf den Fanmeilen verfolgen.

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Quelle:
SZ vom 19.06.2016 / AFP
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