Süddeutsche Zeitung

Basketball:Zweites Gesicht

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Die Basketballer des FC Bayern haben wie zuletzt gegen Moskau auch beim Favoriten Panathinaikos Athen starke Phasen und TJ Bray überzeugt bei seinem Debüt in der Euroleague - doch das Spiel geht am Ende wieder deutlich verloren.

Von Felix Haselsteiner

Oliver Kostic hatte das Ziel für die Euroleague-Auswärtsreise der FC Bayern Basketballer nach Athen bereits vorher festgelegt: Er wolle "die zweite Halbzeit gegen ZSKA Moskau als Basis" nehmen, hatte der Trainer gesagt. Eine Halbzeit lang hatten die Münchner gegen Moskau vergangene Woche keine Chance gehabt, dann waren sie im zweiten Durchgang noch stark zurückgekommen. Auch beim 83:98 bei Panathinaikos Athen am Mittwochabend zeigten die Bayern ihre zwei Gesichter, zu einem Sieg gegen eine Spitzenmannschaft reichte es jedoch erneut nicht.

Im ersten Viertel wurden die Münchner von Panathinaikos nach Strich und Faden auseinandergenommen, nach fünfeinhalb Minuten stand es 19:2 für den Favoriten aus Athen, der im ersten Viertel kaum eine Chance ungenutzt ließ und immer wieder großartige Spielzüge zeigte. Die Bayern kämpften jedoch und kamen nach zehn Minuten auf zehn Punkte heran. Dann zeigten sie wie schon gegen ZSKA, wozu sie in der Lage sind: Das zweite Viertel gehörte den Münchnern, die in der Defensive nun deutlich besser standen und vorne ihre Qualität ausspielten. Greg Monroe wurde von den Spielmachern immer wieder stark in Szene gesetzt, die ihrerseits vor allem aus der Distanz für Punkte sorgten: 50 Prozent Dreierquote bis zur Halbzeit und starke Würfe von Petteri Koponen, Josh Huestis, Paul Zipser und vor allem T.J. Bray, der bei seinem Euroleague-Debüt das Münchner Spiel direkt mit 14 Punkten prägen konnte, sorgten für ein 53:53 zur Pause.

Oliver Kostic war dennoch nicht vollends zufrieden: "Wir brauchen mehr Ballkontrolle", forderte der Coach im Halbzeit-Interview - und wurde erhört. Im dritten Viertel begannen die Münchner, wie sie zuvor aufgehört hatten. Sie kontrollierten die Defensive und setzten vorne ihre beeindruckende Dreierserie fort: Acht Punkte Vorsprung waren zwischenzeitlich die Folge, dann jedoch kam Athen mit aller Wucht zurück: Der ehemalige Münchner Tyrese Rice und der starke Center Deshaun Thomas (sieben Offensiv-Rebounds) brachten Panathinaikos zehn Minuten vor Schluss die Führung, den übermächtigen Griechen konnten die Bayern im vierten Viertel (22:8) schließlich nichts mehr entgegensetzen - sie zeigten in der Schlussphase erneut das Gesicht, das ihr Trainer so ungern sieht.

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SZ vom 16.01.2020
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