Süddeutsche Zeitung

Proteste in den USA:Basketballerinnen verlassen vor der Hymne das Feld

Zum Start der US-Basketball-Liga setzen die Spielerinnen ein Zeichen gegen Rassismus - und widmen die Saison einer Frau, die bei einem Polizeieinsatz erschossen wurde.

Beim Start der Basketball-Profiliga WNBA haben die Spielerinnen von New York Liberty und Seattle Storm ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Bevor vor Beginn der Partie am Samstag in der Halle in Bradenton/Florida die US-Nationalhymne abgespielt wurde, verließen die Akteure beider Teams das Feld in Richtung der Katakomben.

"Knien scheint uns nicht ausreichend, um zu protestieren", sagte New Yorks Spielführerin Layshia Clarendon über das Vorgehen: "Ich will die Hymne nicht hören, ich will mich ihr nicht nähern, denn es ist grotesk, dass Gerechtigkeit und Freiheit einfach nicht für alle in gleicher Weise gelten."

"Wir widmen diese Saison Breonna Taylor"

Bei der Rückkehr auf das Spielfeld hielten alle Spielerinnen außerdem für 26 Sekunden inne, um Breonna Taylor zu würdigen. Die Amerikanerin war im März im Alter von 26 Jahren bei einem Einsatz in ihrem Haus von Polizisten erschossen worden. Die drei involvierten Beamten wurden bislang nicht angeklagt.

"Wir widmen diese Saison Breonna Taylor", sagte Clarendon, "wir werden eine Stimme für die Stimmlosen sein." Unter dem eigenen Namen auf ihren Trikots trugen alle Spielerinnen zudem den Namen Taylors. Auch NBA-Profi LeBron James von den Los Angeles Lakers hatte zuletzt Gerechtigkeit für Taylor gefordert.

Das Auftaktmatch gewann Seattle mit 87:71. Die deutsche Nationalspielerin Satou Sabally steigt mit den Dallas Wings am Sonntag (23.00 Uhr) gegen Atlanta Dream in ihre WNBA-Premierensaison ein.

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