Süddeutsche Zeitung

Basketball-Euroleague:Details für die Dauerkarte

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Im Duell der Überraschungsteams gewinnt der FC Bayern gegen St. Petersburg. Nicht nur deswegen rücken die Münchner einem Spitzenplatz in der Liga näher.

Von Joachim Mölter

Zwei Nachrichten haben die Basketballer des FC Bayern vor dem 82:80 (32:40) gewonnenen Euroleague-Heimspiel gegen Zenit St. Petersburg am Mittwoch aus dem Liga-Büro bekommen, die schlechte: Trainer Andrea Trinchieri ist zu einer Geldstrafe von 3500 Euro verdonnert worden, wegen "fehlendem Respekt gegenüber dem Schiedsrichtergespann" beim jüngsten Auftritt in Piräus. Nach dem 82:84 hatte Trinchieri den Unparteiischen an den Kragen gehen wollen, weil die es versäumt hatten, ein Foul an Paul Zipser in den Schlusssekunden mit drei Freiwürfen zu ahnden. Die Euroleague gestand den Fehler zwar ein, aber das schützte den impulsiven Italiener nicht vor Strafe.

Die gute Nachricht: Wenn sie möchten, darf der FC Bayern demnächst noch viel, viel mehr Geld an die Euroleague überweisen - aber dafür gehört ihm das Unternehmen dann auch. Zumindest zum Teil. Liga-Chef Jordi Bertomeu besprach persönlich mit dem FC-Bayern-Präsidenten Herbert Hainer die Möglichkeit, als Anteilseigner in das Geschäft einzusteigen. Das streben die Münchner ja seit längerem an, weil damit eine Dauerkarte für die Liga verbunden ist; aktuell dürfen sie nur mittels einer befristeten Wildcard im höchsten europäischen Wettbewerb mitspielen.

So ein Engagement sei ja "wie eine Ehe", findet Bayern-Boss Hainer

"Wir kennen die Bedingungen jetzt im Detail", berichtete Hainer nach dem Treffen, "aber es müssen noch einige Fragen geklärt werden." Nichts Grundsätzliches, beschwichtigte der Bayern-Boss, aber das zunächst auf zehn Jahre angelegte Engagement sei ja "wie eine Ehe - da will man vorher schon wissen, was der Partner verlangt". Bis zum Saisonende wollen sie sich einig sein, ließ Bertomeu wissen. Die angestrebte Expansion ist Teil eines langfristigen Plans, teilte der Spanier noch mit, sie habe nichts zu tun mit den aktuellen Erfolgen der Münchner.

Die haben in diesem Spieljahr ja einen bemerkenswerten Umschwung geschafft, ähnlich wie Zenit St. Petersburg, das einzige Team, das in der vergangenen, wegen der Corona-Pandemie abgebrochenen Saison noch schlechter platziert gewesen ist als der FC Bayern - nämlich auf dem 18. und letzten Rang. An diesem Mittwoch trafen sich die Klubs indes zum Spitzenspiel zwischen dem Tabellenfünften und dem Vierten - wobei die Münchner nach ihrem Erfolg an den Russen vorbeizogen mit nun 12:7 Siegen.

Nach einem kurzzeitigen Zehn-Zähler-Rückstand (27:37/19. Minuten) drehten die FC-Bayern-Basketballer allmählich das Spiel, wie schon oft in dieser Saison war das dritte Viertel ihr stärkstes, diesmal gewannen sie es 24:16. Wade Baldwin (17 Punkte), Jalen Reynolds, Vladimir Lucic (beide 15) sowie Dennis Seeley (14) waren maßgeblich an der Wende beteiligt.

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