Süddeutsche Zeitung

Auszeichnung für Real-Spieler:Toni Kroos ist Deutschlands Fußballer des Jahres

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Der Nationalspieler Toni Kroos ist zum ersten Mal Deutschlands "Fußballer des Jahres". Das gab das Fachmagazin kicker, das die Wahl seit 1960 durchführt, am Sonntag bekannt. Neben dem Weltmeister von 2014 wurde sein ehemaliger Coach Heynckes mit dem Titel "Trainer des Jahres" in den Ruhestand verabschiedet. Bei den Frauen sicherte sich wie im Vorjahr Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan den Titel.

Abgestimmt hatten 475 Sportjournalisten. "Es ist und bleibt eine schöne Auszeichnung. Fußballer des Jahres - das ist ein Preis, den man nicht so einfach bekommt - und vor allem auch nicht jeder", sagte Kroos. Unmittelbar vor ihm hatte diesen Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm erhalten - vermutlich als Auszeichnung für seine gesamte Karriere. Die wird Real-Madrid-Spieler Kroos so schnell nicht beenden, schließlich befindet er sich mit 28 Jahren im besten Alter. Die Titelsammlung aus der bisherigen Laufbahn ist allerdings schon jetzt beeindruckend: Viermal triumphierte der Mittelfeldspieler bereits in der Champions League, zuletzt dreimal in Serie mit den Königlichen. Zudem hat er unter anderem bereits die Klub-WM sowie jeweils dreimal den DFB-Pokal und die deutsche Meisterschaft gewonnen.

Kroos nannte die Auszeichnung "eine schöne Bestätigung für den Weg, den man als Fußballer gewählt und die Entscheidungen, die man dabei getroffen hat". Wenngleich er über den bisherigen Sommer mit Blick auf das frühe Aus des Weltmeisters im kicker meinte: "Die WM war natürlich eine Enttäuschung." Bei der Wahl, die 1960 erstmals HSV-Legende Uwe Seeler gewonnen hatte und in Franz Beckenbauer den Rekordgewinner (vier) besitzt, setzte sich Kroos mit 185 Stimmen deutlich vor Nils Petersen vom SC Freiburg (39 Stimmen) und Naldo von Schalke 04 (38) durch.

Marozsan verteidigt ihren Titel

Deutlich knapper verlief die Entscheidung bei den Trainern - auf Heynckes (91 Stimmen) entfielen nur zwei Stimmen mehr als auf Schalkes Coach Domenico Tedesco. Niko Kovac, der Heynckes und Meister Bayern München im DFB-Pokal-Finale mit Eintracht Frankfurt entzaubert hatte und nun den Rekordmeister betreut, landete auf Rang drei (77). "Ich freue mich sehr", sagte Heynckes: "Mein großes Kompliment gilt aber auch jenen, die nicht für mich gestimmt haben, weil es in der Bundesliga viele gute junge Trainer gibt, die diese Ehrung genauso verdient hätten - natürlich auch Christian Streich in Freiburg."

Der Kult-Trainer der Breisgauer landete allerdings ebenso wenig wie Vorjahressieger Julian Nagelsmann unter den besten drei. Für Heynckes war es bei der Wahl, die seit 2002 durchgeführt wird, nach dem Triple-Jahr 2013 die zweite Auszeichnung. Genauso häufig stand bei der Frauenwahl (seit 1996) Offensivspielerin Marozsan ganz oben. Die 26-Jährige, die sich derzeit von einer Lungenembolie erholt, gewann mit Olympique Lyon die französische Meisterschaft und die Champions League.

Vor Marozsan hatten nur Birgit Prinz und Inka Grings ihren Titel erfolgreich verteidigt. "Wow, das ist natürlich eine Ehre, zu dieser Reihe ehemaliger Topspielerinnen zu gehören", sagte Marozsan, die sich mit 105 Stimmen klar vor der dänischen Bundesliga-Torschützenkönigin Pernille Harder (VfL Wolfsburg/70) durchsetzte.

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