Süddeutsche Zeitung

Ärger für Chelsea-Trainer:FA erhebt Anklage gegen Mourinho

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Der Coach des FC Chelsea soll sich abermals abfällig über Schiedsrichter geäußert haben. Ajax Amsterdam tritt drei weitere Jahre ohne Fans bei Feyernoord Rotterdam an. Dallas gleicht in den Playoffs gegen San Antonio aus.

Fußball in England: Jose Mourinho hat erneut Ärger mit dem englischen Fußball-Verband. Die FA erhob am Mittwoch Anklage gegen den Trainer des Champions-League-Halbfinalisten FC Chelsea wegen ungebührlichen Verhaltens. Auch sein Assistenten Rui Faria wurde angeklagt. Beide sollen sich nach Ansicht des Verbandes bei der Punktspiel-Niederlage am vergangenen Samstag gegen den Premier-League-Letzten AFC Sunderland abfällig über die Unparteiischen geäußert und abwertend verhalten haben. So hatte Mourinho nach dem Spiel Referee Mike Dean und Schiedsrichter-Chef Mike Riley sarkastisch gratuliert. Die Leistung von Dean nannte der Portugiese "unglaublich".

Faria war schon während der Partie vom Unparteiischen wegen zu heftigen Reklamierens nach einer Elfmeterentscheidung gegen Chelsea auf die Tribüne geschickt worden. Der Portugiese Mourinho und sein Co-Trainer müssen nun mit empfindlichen Strafen rechnen. Mourinho ist nicht das erste Mal der FA negativ aufgefallen. Er hat nun bis zum 28. April Zeit, sich zu den neuen Vorwürfen zu äußern. Außerdem ermittelt der Verband gegen Chelseas Mittelfeldspieler Ramires, Er soll seinen Gegenspieler Sebastian Larsson geschlagen haben. Der Schiedsrichter hatte diesen Vorfall nicht gesehen.

Fußball, Ajax Amsterdam: Der niederländische Rekordmeister Ajax Amsterdam nimmt in den kommenden drei Jahren weiterhin keine Fans mit zu den Auswärtsspielen bei Feyernoord Rotterdam. Mit dieser Entscheidung zieht der Klub weitere Konsequenzen aus den Ausschreitungen beim Pokalfinale zwischen Ajax und PEC Zwolle (1:5) am Ostersonntag in Rotterdam. Diesen Beschluss fasste der Verein gemeinsam mit der Stadt Amsterdam, der Polizei und den Justizbehörden. 2009 hatten die Klubleitungen von Ajax und Feyernoord beschlossen, bei direkten Duellen fünf Jahre lang auswärts ohne eigene Fans anzutreten. Rotterdam zeigte Verständnis für den Entschluss. Noch ist unklar, ob aber der Saison 2014/2015 Feyernoord-Fans wieder zum Klassiker nach Amsterdam reisen dürfen.

Schwimmen, Comeback: Michael Phelps verzichtet bei seinem Comeback auf die 100 Meter Freistil und kozentriert sich am Donnerstag beim Grand Prix in Meza/Arizona auf die 100 Meter Schmetterling. Das erklärte der 28-Jährige am Mittwochabend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz. Phelps sagte, er habe das Schwimmen vermisst und wolle Spaß haben. Der Amerikaner hatte nach seinem 18. Olympiasieg bei den Spielen 2012 in London seinen Rücktritt erklärt und damals ein Comeback ausgeschlossen. DIe Vorläufe über seine frühere Spezialstrecke 100 Meter Schmetterling beginnen um 11:42 Uhr Ortszeit (19:42 Uhr MESZ).

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki ist mit den Dallas Mavericks in den Playoffs der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA ein wichtiger Auswärtssieg gelungen. Am Mittwoch (Ortszeit) gewann Dallas beim texanischen Rivalen San Antonio Spurs mit 113:92. Zwei Tage nach der 85:90-Auftaktniederlage konnten die Mavericks in der Playoff-Serie somit zum 1:1 ausgleichen. Dallas glänzte vor allem mit einer geschlossenen und konzentrierten Mannschaftsleistung in der Defensvie. Vorne erzielten Spielmacher Monta Ellis (21) und Shawn Marion (20) die meisten Punkte. Nowitzki steuerte 16 Zähler bei, blieb aber wie auch schon im ersten Spiel unter seinen Möglichkeiten und traf lediglich sieben von 19 Würfen aus dem Feld. Auf Seiten der Spurs war Manu Ginobili mit 27 Punkten bester Spieler. In den kommenden beiden Partien hat Dallas Heimrecht. "Wir haben uns diesen Sieg verdient. Spiel eins hat uns nicht runtergezogen", sagte Nowitzki: "Aber wir dürfen jetzt nicht den Fuß vom Gas nehmen".

Fußball in Frankreich: Paris St. Germain steht dicht vor dem erneuten Gewinn der französischen Fußball-Meisterschaft. Vier Tage nach dem Finalsieg im Liga-Pokal gegen Olympique Lyon tat sich die Startruppe am Mittwoch beim 1:0 (1:0) gegen den FC Évian Gaillard allerdings schwer. Der Siegtreffer fiel erst in der 89. Minute durch Blaise Matiudi. Zu dem Zeitpunkt waren die Gäste nach einer Gelb-Roten Karte für Kassim Abdallah bereits fast eine halbe Stunde in Unterzahl. Bei Paris fehlte weiter der schwedische Stürmer-Star Zlatan Ibrahimovic. Vier Spieltage vor dem Saisonende hat St. Germain (82 Punkte) zehn Punkte Vorsprung auf Verfolger AS Monaco (72). Am Sonntag kann der Hauptstadtclub mit einem Sieg beim FC Souchaux die erfolgreiche Titelverteidigung perfekt machen.

Fußball-EM 2020: Der polnische Fußballverband PZPN hat seine Bewerbung für Spiele der Fußball-EM im Jahr 2020 am Mittwoch zurückggezogen. "Wir meinen, dass die Bewerbung enorme Garantien und Titanenarbeit erfordert und die Chancen auf eine Zuteilung zu gering wären", sagte Verbandschef Zbigniew Boniek nach einer Vorstandssitzung in Warschau. Aus der UEFA sei ihm signalisiert worden, dass Polen und die Ukraine als Gastgeber der EM 2012 ebenso wie Frankreich als Ausrichter der EM 2016 nur minimale Chancen hätten. "In dieser Situation macht ein ernsthaftes Engagement keinen Sinn", betonte Boniek. Die EM 2020 wird in 13 Ländern ausgetragen. Insgesamt haben sich 32 Nationalverbände für die Spielepakete beworben, darunter auch Deutschland mit München als Spielort. Der DFB möchte entweder eine Vorrundengruppe plus ein K.o.-Spiel oder das Endspiel plus beide Halbfinal-Partien ausrichten. Dabei soll es aber keine Kampfkandidatur gegen die Türkei geben.

Tennis in Stuttgart: Trotz einer zeitweise starken Leistung hat Andrea Petkovic den Sprung ins Achtelfinale des WTA-Turniers in Stuttgart verpasst. Die Wildcard-Inhaberin aus Darmstadt musste sich der Weltranglisten-13. Flavia Pennetta (Italien) mit 5:7, 6:3, 1:6 beugen. Nach 2:10 Stunden verwandelte die Indian-Wells-Siegerin ihren ersten Matchball. Damit stehen beim mit 710.000 Dollar dotierten Hallensandplatz-Turnier in Angelique Kerber (Kiel/Nr. 4) und Julia Görges (Bad Oldesloe) zwei von sechs im Hauptfeld gestarteten deutschen Profis im Achtelfinale. Zwei Tage nach der Ankunft vom Fed-Cup-Halbfinale in Australien (3:1) verletzte sich Petkovic beim Stand von 3:2 im ersten Satz bei einem Ausfallschritt. Nach einer medizinischen Auszeit in der Kabine kehrte die 26-Jährige mit einem bandagierten rechten Oberschenkel zurück auf den Court. Von der Blessur war aber zunächst wenig zu spüren. Eine 5:4-Führung kurz darauf nutzte Petkovic nicht und verlor ihren Aufschlag zum 5:6. Doch nach dem Verlust des ersten Satzes drehte die Weltranglisten-28. auf und breakte Pennetta zum 5:3. Im entscheidenden Satz aber verließen die Jetlag-geplagte Petkovic die Kräfte zusehends.

Ebenfalls bereits ausgeschieden ist Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki. Die Weltranglisten-14. aus Berlin unterlag in ihrem Auftaktmatch am Mittwoch der an Position neun gesetzten Ana Ivanovic (Serbien) mit 1:6, 3:6. Dagegen schaffte Wildcard-Inhaberin Görges überraschend den Sprung ins Achtelfinale. Die Fed-Cup-Spielerin, Stuttgart-Siegerin von 2011, setzte sich mit 6:1, 7:5 gegen die Rumänin Sorana Cirstea durch und trifft nun am Donnerstag auf Lisicki-Bezwingerin Ivanovic. Ebenfalls am Donnerstag bestreitet die deutsche Nummer eins Kerber ihr Auftaktmatch gegen Carla Suarez Navarro (Spanien). Die Weltranglistensiebte stand nach einem Freilos automatisch im Achtelfinale. Die beiden Qualifikantinnen Annika Beck (Bonn) und Mona Barthel (Bad Segeberg) waren am Dienstag in der ersten Runde ausgeschieden.

Radsport, Flèche Wallonne: Der Spanier Alejandro Valverde hat die 78.Auflage des Radsport-Klassikers Flèche Wallonne in Belgien gewonnen. Zwei Tage vor seinem 34.Geburtstag setzte sich Valverde vom Team Movistar nach 199 Kilometer an der berüchtigten Mauer von Huy vor dem Iren Daniel Martien (Garmin) und dem Polen Michal Kwiatkowski (QuickStep) durch. Für Valverde war es nach 2006 der zweite Sieg des Klassikers, für Spanien der dritte Erfolg nacheinander (2013: Moreno, 2012: Rodriguez). Als bester Deutscher belegte Paul Martens aus der Belkin-Mannschaft Platz 13. Valverde hatte an der letzten Passage, der bis zu 27 Grad steilen Rampe in Huy, die mit Abstand besten Beine und distanzierte seine Kontrahenten deutlich. Damit gehört er auch am Sonntag beim Rennen Lüttich-Bastogne-Lüttich zu den großen Favoriten.

Daniel Bierofka, Karriereende: Der verletzungsgeplagte Mittelfeldspieler Daniel Bierofka wird seine Profikarriere bei Zweitligist 1860 München mit Ablauf der Saison beenden. Das teilte der deutsche Meister von 1966 am Mittwoch mit. Der 35 Jahre alte Bierofka bleibt aber ein Löwe und soll als Trainer im Nachwuchsbereich junge Talente fördern. Bierofka war im Jahr 2000 vom Stadtrivalen FC Bayern an die Grünwalder Straße gewechselt, wohin er nach einem Zwischenspiel bei Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart (2002-07) zurückkehrte. "Ich freue mich auf meine neue Aufgabe", sagte "Biero", der zwischen 2000 und 2002 55-mal für Sechzig in der Bundesliga auflief (sieben Tore) und seit 2007 137 Zweitligaspiele (20 Tore) für die Blauen bestritt. "Wer mich kennt weiß, dass Fußball mein Leben ist. Deshalb bin ich froh, dass es nach der Saison nahtlos weitergeht", sagte der dreimalige Nationalspieler weiter.

Bundesliga, Querelen: Der Streit zwischen dem deutschen Fußball-Meister Bayern München und Ligakonkurrent Borussia Dortmund geht vor dem DFB-Pokalfinale am 17. Mai in Berlin in die nächste Runde. Bayerns Klubchef Karl-Hein Rummenigge findet in der Sportbild deutliche Worte. "Karl Hopfner hat die Fakten korrekt dargestellt, nachdem da vorher etwas nicht Korrektes von Dortmund behauptet wurde. Dann haben wir aktuell eben ein wenig Eiszeit. Wir müssen hier nicht nur kuscheln", so der 58-Jährige. Die Auseinandersetzung hatte vor ein paar Wochen begonnen, als sich BVB-Chef Hans-Joachim Watzke und der designierte Bayern-Präsident Hopfner öffentlich der Lüge bezichtigt hatten. Dabei ging es um die Höhe eines Zinssatzes für Darlehen, welches die Bayern 2004 der damals finanziell angeschlagene Borussia gewährt hatten. Eine Annäherung der Verantwortlichen beider Klubs scheint in naher Zukunft unwahrscheinlich: "Der FC Bayern braucht keinen Friedensgipfel und auch kein Treffen mehr", so Rummenigge und sagte bis auf weiteres alle Essen mit dem Kontrahenten ab: "In der Zukunft findet kein Essen mehr vor den Bundesligaspielen statt. Das ist vielleicht ein ehrlicherer Umgang, als wenn man sich trifft und dabei gegenseitig seine - nicht vorhandenen - Hochachtung versichert."

Schalke 04, Papadopoulos: Das Verletzungspech von Kyriakos Papadopoulos von Fußball-Bundesligist Schalke 04 reißt nicht ab. Beim Training am Mittwoch kugelte sich der Grieche die Schulter aus. Nachdem diese anschließend wieder eingerenkt wurde, unterzog sich Papadopoulos weiteren Untersuchungen. Diese sollen klären, ob und wie lange der Innenverteidiger ausfallen wird. Zuvor musste er wegen mehreren Knieoperationen ein Jahr pausieren. Erfreulich war für Trainer Jens Keller die Rückkehr von Jan Kirchhoff auf den Trainingsplatz. Die Leihgabe des FC Bayern hatte sich Anfang Januar einen Riss der Syndesmose zugezogen und konnte nun erstmals wieder das komplette Programm absolvieren.

Badminton, Europameisterschaft: Dieter Domke steht bei den Badminton-Europameisterschaften im russischen Kasan als zweiter Deutscher neben Titelverteidiger Marc Zwiebler in der zweiten Runde. Der 27-Jährige wurde zum Auftakt seiner Favoritenrolle gerecht und setzte sich gegen den Waliser Daniel Font mit 21:10 und 21:19 durch. Domke trifft nun am Donnerstag auf den Russen Wladzislaw Kuschnir. Dann betritt auch Zwiebler nach einem Freilos erstmals den Court. Sein Gegner im Kampf um den Achtelfinaleinzug ist Wladimir Iwanow. Im Damen-Einzel ist Katrin Schnaase die einzige Deutsche. Die 29 Jahre alte deutsche Meisterin spielt am Mittwoch gegen die Russin Ella Diehl.

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