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2. Fußball-Bundesliga:Dynamo Dresden verzichtet auf seine Auswärtsfans

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Konsequenz aus der jüngsten Randale: Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden will vorerst auf seine Auswärtsfans verzichten. Der Klub wird sein Kartenkontingent für die Partien in Aue, Braunschweig und Berlin nicht abrufen. Dresden will damit "ein deutliches Zeichen" setzen.

Dynamo Dresden hat auf die erneuten Krawalle seiner Fans reagiert und ein Zeichen gesetzt. Der Fußball-Zweitligist sperrte seine Anhänger für drei Auswärtsspiele aus und lässt das Kartenkontingent für diese Partien ruhen. Dabei handelt es sich um die Spiele bei Erzgebirge Aue (10. März), Eintracht Braunschweig (28. März) und Union Berlin (14. April).

Sollte der gleichzeitig geführte Dialog mit den Fans erfolgreich sein, wolle man die Strafe für das Union-Spiel überdenken, da die Partie in die Feierlichkeiten zum 60. Geburtstag des Klubs fällt. Der Einspruch gegen den Ausschluss im DFB-Pokal soll hingegen erhalten bleiben.

"Wir wollten ein deutliches Zeichen setzen. Mit dieser Strafe sollen die Krawallmacher zum Einlenken gebracht werden. Die gewaltbereiten Fans müssen endlich erkennen, dass es um das Ansehen des Vereins Dynamo Dresden geht", sagte Dresdens Geschäftsführer Christian Müller nach einer Krisensitzung der wichtigsten Klubgremien.

Einspruch gegen Pokalausschluss

Müller forderte zudem, dass kein Dynamo-Fan mehr vor den gewaltbereiten Krawallmachern die Augen verschließen dürfe. Die "falsch verstandene Solidarität" mit den Chaoten müsse ein Ende haben. "Bei uns im Rheinland gibt es ein Motto für mehr Zivilcourage. Das heißt: 'Arsch hoch, Zähne auseinander'. Das sollten wir auch beherzigen", meinte der gebürtige Kölner.

Festhalten indes will der Klub an dem Einspruch gegen den Ausschluss im DFB-Pokal für die kommende Saison. Wegen der erneuten Fanrandale am Wochenende während des Auswärtsspiels beim 1. FC Kaiserslautern (0:3) hatte der Klub in Betracht gezogen, den Einspruch fallen zu lassen. "Das machen wir aber nicht. Die Vorfälle von Kaiserslautern stehen mit den Vorkommnissen im Pokal nicht direkt im Zusammenhang", so Müller.

Bei der Partie in Kaiserslautern war mehrfach Pyrotechnik entzündet worden. Dresdner Hooligans hatten zudem auf dem Messeplatz randaliert und dabei unter anderem die Pendelbusse angegriffen. Die Polizei bezifferte den Sachschaden auf 70.000 Euro. Der DFB-Kontrollausschuss leitete Ermittlungen ein.

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