Süddeutsche Zeitung

Künstler Calvin Seibert:Die Sandburgen von New York

New York - klar, das heißt Wolkenkratzer aus Stahl, Glas und Beton. An den Stränden entsteht dank Calvin Seibert dagegen eine kleine Skyline aus Sand. Fast jeden Tag aufs Neue.

Stockwerk türmt sich auf Stockwerk, bis es nicht mehr höher möglich scheint: Das trifft auf New Yorks berühmteste Skyskraper zu, mittlerweile gibt es aber auch eine alternative kleine Skyline: Immer im Sommer an den Stränden der Stadt.

Denn der Künstler Calvin Seibert baut dort Sandburgen. Doch die wenigsten überdauern den Tag, an dem er sie errichtet.

Für seine Kunstwerke braucht Seibert mehrere Stunden. Sind sie fertig, knipst er ein Foto. Auch Strandbesucher machen gerne ein Erinnerungsbild.

Oder fragen - wie diese Jungs im Mai in Coney Island - ob sie die Burg kaputtmachen dürfen. Die Antwort war "Ja", nachdem Seibert sein obligatorisches Beweisfoto gemacht hatte. Die Vergänglichkeit stört ihn nicht, im Gegenteil: "Die Kinder haben um die Burg herum getanzt und alle haben gelacht. Das mag ich genauso sehr wie das Bauen selbst."

So imposant sind Seiberts Kreationen, dass ihn die New York Times zum König der Sandburgen gekrönt hat.

Dass die Burgen allerhöchstens ein paar Tage alt werden, hält Seibert sogar für eine gute Sache: "In einer Galerie hätten sie keinen vergleichbaren Effekt. Dort würde das alles leblos wirken."

Und so fährt Seibert an so vielen Sommertagen wie möglich aus der Stadt hinaus zu den Stränden und fängt immer wieder von vorne an.

Wie man sich das genau vorstellen darf - und wie er sich eine so zeitintensive Leidenschaft leisten kann -, ist hier im Interview nachzulesen.

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