Süddeutsche Zeitung

Billigflieger:Ryanair-Chef O'Leary weist alle Vorwürfe zurück

Geizen mit Kerosin, drei Notlandungen an einem Tag, Gefährdung der Passagiere. Michael O' Leary, Chef von Ryanair, muss sich einiges an Kritik gefallen lassen, seitdem das spanische Verkehrsministerium eine Untersuchung gegen die Billigflugairline eingeleitet hat. Nun bezieht er Stellung.

Michael O'Leary macht gern lockere Sprüche: So schlug der Chef von Europas größter Fluggesellschaft spaßeshalber vor, eine Extraabgabe für übergewichtige Passagiere einzuführen, Stehplätze im Flugzeug waren ebenso im Gespräch.

Jetzt ist keine Zeit für Witze. Das spanische Verkehrsministerium hat eine Untersuchung gegen die Billigairline eingeleitet, nachdem im Juli drei Maschinen an einem Tag notlanden mussten.

Ryanair-Chef Michael O'Leary weist jetzt alle Vorwürfe zurück, die jüngsten Notlandungen von Maschinen des irischen Billigfliegers seien auf Treibstoff-Knauserei zurückzuführen. Die Notlandungen seien ein "außergewöhnliches Ereignis" gewesen, sagte der Manager der Financial Times Deutschland.

"Jede der drei Maschinen hatte genug Treibstoff an Bord, dass es für 90 Minuten über der geplanten Landezeit reichte. Die Flugzeuge mussten jedoch rund eine Stunde nach der geplanten Landezeit in einer Warteschleife über Valencia kreisen. Das ist nicht normal."

Drei Ryanair-Flugzeuge mussten am 26. Juli den Notruf Mayday ausgeben und in der spanischen Stadt notlanden, da die Kerosinmenge ein vorgeschriebenes Minimum erreicht hatte.

Die spanische Luftsicherheitsbehörde will nun prüfen, ob die Maschinen zu knapp betankt wurden. Die Pilotenvereinigung Cockpit kritisierte etwaige Einsparungen beim Treibstoffvorrat auf Kosten der Sicherheit aufs Schärfste.

Notlandungen sind nach Angaben des Ryanair-Chefs Teil des Sicherheitssystems der irischen Fluggesellschaft. "Wenn eine Airline Mayday ausruft, dann handelt es sich nicht um eine Notsituation. Sondern das ist ein vorgeschriebenes Verfahren für eine bevorzugte Landung", sagte er.

Außerdem sagte Ryanair, dass der Vorrat an Treibstoff den Sicherheitsvorschriften des Herstellers Boeing und der Europäischen Agentur für Flugsicherheit entsprochen habe.

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