Süddeutsche Zeitung

Australien:Diebische Kamele

Sie gehören inzwischen zum Bild Australiens: Doch während zahme Kamele Touristen durchs Outback tragen, werden wilde Trampeltiere zur Plage.

Australien hat nicht nur regelmäßig mit Kaninchenplagen zu kämpfen - inzwischen sind auch verwilderte Kamele ein Problem.

Wildlebende Kamele terrorisieren Siedlungen im australischen Hinterland: In zahlreiche Gemeinden im Outback dringen regelmäßig Kamele auf der Suche nach Wasser ein, wie Wayne Wright vom Landkreis Macdonnell klagt. Die Höckertiere seien in der Lage, Wasserhähne an den Hauswänden anzudrehen und schreckten auch nicht davor zurück, die Wasserhähne komplett abzuschlagen, um an Trinkwasser zu kommen.

Das Problem sei so groß, dass der Landkreis umgerechnet 2,3 Millionen Euro zum Bau von Kamel-Schutzzäunen beantragt habe.

Neben wildlebenden Eseln und Pferden bedrohten große Herden von verwilderten Kamelen auch alle Bemühungen, die wüstenartigen Landschaften im Outback wieder zu begrünen, klagte Wright weiter.

Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge leben mehr als eine Million Kamele im australischen Hinterland. Dort schaden sie dem empfindlichen Ökosystem und bedrohen seltene Pflanzen und Tiere.

Kamele waren Ende des 19. Jahrhunderts als Packtiere nach Australien gebracht worden. Mit dem Ausbau von Straßen und Eisenbahnstrecken wurden die Tiere in die Freiheit entlassen und vermehrten sich stark.

Heute hat Australien die größte freilebende Kamelpopulation der Welt.

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sueddeutsche.de/AFP/kaeb
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