Süddeutsche Zeitung

Auf Überraschungskreuzfahrt:Demokratie an Bord

Zwei Wochen lang bestimmen die Reisenden die Route des Kreuzfahrtschiffs: Ein kleines Abenteuer mit großem Komfort.

Wo geht's hin, Herr Kapitän? Da muss Mark Behrend sich erst erkundigen. (Hier lesen Sie die Reportage zur Überraschungskreuzfahrt.)

Während der Überraschungskreuzfahrt bestimmen die Passagiere den Kurs der MS Europa, die hier gerade an Delos vorbeischippert.

Das Europa-Parlament bei der Stimmabgabe: Drei Mal dürfen die Reisenden während der zweiwöchigen Fahrt über jeweils drei Routen entscheiden. Liefert das Handzeichen kein eindeutiges Ergebnis, kommen die Stimmzettel zum Einsatz.

Vom Starthafen in Istanbul aus geht die Fahrt zunächst nach Griechenland. Hier liegt die MS Europa vor Skiathos.

Nicht nur beim Landgang, auch an Bord wollen Passagiere unterhalten werden, etwa beim bayerischen Frühshoppen auf Deck: In den Gläsern ist sicherlich nur Wasser.

Wie, Santorin steht gar nicht zur Wahl? Die Passagiere drängten darauf, hier doch einen Zwischenstopp einzulegen. Und hatten Glück: Am Samstag war ihr Schiff der einzige Kreuzfahrtriese, der anlegte. Durchaus eine Ausnahme in Santorin.

Inge und Jürgen Hollmann sind schon zum zweiten Mal auf Überraschungskurs. Dieses Mal haben sie extra Badeschuhe für die Strand-Anlandung im Gepäck - nur fällt die Tour mit dem Schlauchboot an kleine Buchten aus, die Genehmigung der Inselbehörden kam zu spät. Auch das gehört zur Surprise-Kreuzfahrt - die Überraschungen sind nicht nur positiv.

Landausflug, natürlich wieder ans Wasser: der kroatische Nationalpark Krka. Auch hier wurden in den 1960er Jahren Teile der Winnetou-Filme gedreht. (Eine Bilderreise über eine Paddeltour durchs wilde Kroatien finden Sie hier.)

Für Korinna Klasen-Bouvatier ist die MS Europa schon fast so etwas wie ein zweites Zuhause. Kein Wunder, dass sie Profi beim Kreuzfahrtspiel Shuffleboard ist.

Der Halt ihrer Wahl: Mykonos. Saßen die Passagiere nun entspannt im Hafen-Café - oder überlegten sie, ob es bei einem anderen Ziel noch schöner gewesen wäre?

Oberkellner der alten Schule: Fritz Doppelreiter ist mit 35 Jahren Borderfahrung der Dienstälteste - für ihn lassen manche Stammgäste einen Platz im Gourmetrestaurant an Bord sausen.

Ein Premiumplatz an Deck findet sich ganz hinten am Heck mit Blick aufs Kielwasser. Vielleicht sieht der Passagier dann einige Inseln an sich vorbeiziehen, die bei der demokratischen Abstimmung über den Kurs nicht gewählt worden waren.

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