Süddeutsche Zeitung

Alpen:Wege zum Winterwandern

Lesezeit: 1 min

Ski und Board reizen Sie nicht, wohl aber der Schnee? Dann wandern Sie in den Bergen. Das geht auch im Winter.

Dieter Appel

Gemütlich am Pürschling

Bayerns Märchenkönig Ludwig II. liebte zwar die Berge, mit dem Wandern hatte er aber nichts am Hut, schon gar nicht im Winter. Deshalb führt zum einstigen Jagdhaus am Pürschling bei Unterammergau ein bequemer Weg, den der Monarch auch zu Pferde oder mit einer kleinen Equipage bewältigen konnte.

Das August-Schuster-Haus, wie die Alpenvereinshütte offiziell heißt, ist das ganze Jahr über bewirtschaftet und deshalb gerade im Winter ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Rodler und Skitourengeher.

Der breite, meist geräumte Wanderweg beginnt am südwestlichen Ortsrand von Unterammergau entlang der Schleifmühlenklamm und führt in gemütlichen zwei Stunden zum Pürschlinghaus (1566 m). Bei der Brotzeit auf der Terrasse isst das Auge mit. Der Blick wandert hinab ins Graswangtal, hinüber zur Zugspitze und weit in die verschneiten Ammergauer Berge.

Sportlicher am Hirschberg

Etwas sportlicher geht es zu am Hirschberg (1670 m) im Süden des Tegernseer Tales. Auch hier verläuft der Aufstieg von Scharling aus zunächst auf einer Forststraße, die bei entsprechender Schneelage gerne als Rodelbahn benützt wird. Fünf Kilometer ist sie lang und überwindet 600 Höhenmeter.

Von ihrem oberen Ende bringt ein Materiallift alle notwendigen Dinge zum ganzjährig geöffneten Hirschberghaus hinauf (Dienstag Ruhetag). Der Wanderer aber muss von hier an den Steig nehmen, der nach Süden in Serpentinen den steilen Hang erklimmt und sich nach wenigen Minuten in einen Sommer- und einen Winterweg teilt.

Letzterer bietet lawinentechnisch mehr Sicherheit und in steileren Passagen auch Halteseile. Er mündet ein wenig oberhalb des Hauses an einem kleinen Vorgipfel namens Luckenkopf. Von hier kann man am Grat entlang weitergehen in Richtung des breiten Hirschbergrückens.

Bis zum Hirschberghaus braucht man etwa zwei Stunden, von dort zum Gipfel noch eine halbe Stunde, wobei der restliche Weg deutlich flacher verläuft. Am Gipfelkreuz stehen Sitzbänke und man schaut direkt auf den Tegernsee hinunter. Im weiten Rund sind all die Lieblingsziele der Münchner Bergfreunde zu bewundern: Wallberg und Risserkogel, Roß- und Buchstein, die Blauberge und der dicke Guffert.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.478059
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 13.02.2009
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.