Süddeutsche Zeitung

Einmal im Leben:In die Central Kalahari

Das ist der Traum von Afrika: Tiere im Abendlicht und ein Sundowner auf dem Dach des Jeeps im Deception Valley.

Von Tanja Rest

Mehr als vierzig Jahre bevor sie den Welterfolg "Der Gesang der Flusskrebse" schreiben sollte, reiste die amerikanische Zoologin Delia Owens mit ihrem Mann Mark in die Central Kalahari von Botswana. 1974 schlugen sie im Deception Valley ihr Lager auf, geplant waren ein paar Monate, um das Leben der braunen Hyänen zu erforschen. Daraus wurden sieben Jahre und ein Bestseller: "Cry of the Kalahari" beschreibt die Forschungen und das Leben der Owens an einem der einsamsten, unwirtlichsten und gleichzeitig schönsten Flecken der Erde. Wer das Buch gelesen hat, bekommt die Bilder nicht mehr aus dem Kopf, und als man nun selbst im Jeep, mit Campingausrüstung, 150 Litern Wasser und vier Benzinkanistern aufs Deception Valley zurumpelt, steigt die Aufregung hoch: Was, wenn es nicht so magisch ist, wie man es sich immer ausgemalt hat? Nach Stunden lichten sich die Dornenbüsche, am Fuße einer Anhöhe liegt es vor einem und ist nicht weniger als: der Traum von Afrika. Ein fossiler Flusslauf in Gestalt einer riesigen Pfanne, nach der Regenzeit mit hohem Gras bewachsen, darin Herden von Springböcken, Oryxantilopen, Gnus und vereinzelte Schakale. Das Deception Valley gehört heute zum Central Kalahari Game Reserve, einem der fünf größten Naturreservate der Welt, touristisch noch kaum erschlossen. Sundowner auf dem Dach des Jeeps, in der Ferne heulen die Hyänen. Näher an der Wildnis war man nie.

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