Umweltschutz

Katastrophe mit Ansage

In der Oder droht sich das Fischsterben des letzten Sommers zu wiederholen.

Polnische Bergwerke pumpen auch ein Jahr nach dem Fischsterben weiter Abwasser aus der Steinkohleförderung in Oderzuflüsse. Die Bergbaugruben laufen mit Grundwasser voll, das dort Kochsalz auswäscht. Doch das Salzwasser ist nicht der einzige Angriff auf das Ökosystem.

Um die Oder schiffbar für größere Boote zu machen, sollen längere und höhere Buhnen eingezogen werden. In der Flussmitte fließt das Wasser dann schneller und gräbt sich tiefer. Dadurch gehen Lebensräume am Ufer und an der Flusssohle verloren.

In salzigem Wasser fühlt sich die Goldalge wohl. Auch das stehende Wasser, das sich an Staustufen und zwischen Buhnen schnell aufwärmt, kommt ihr zugute. Die Goldalge fängt Plankton und lähmt es mit ihrem Gift. Wächst sie in Massen, wird der Fluss für andere Lebewesen zur Todesfalle.

Sogar andere Algen leiden unter der Goldalgenblüte. Das Gift der Einzeller greift die Zellmembranen anderer Lebewesen an.

Viele Filtrierer sind ebenfalls vom Algengift dahingerafft. Selbst wenn sie Gelegenheit bekommen, sich zu erholen, würde das Jahre dauern. Großmuscheln wachsen nur sehr langsam.

In der Mittleren Oder sind viele Fische verendet, weil das Algengift ihre Kiemenhäute zersetzte.

Die Zahlen geben die Fischdichten in Individuen pro Hektar dort an, wo die Arten am häufigsten vorkommen, in der Strommitte oder im Uferbereich.

Störe sind urtümliche Knochenfische und fast ausgestorben. Zwei Aufzuchtstationen an der Oder wurden 2022 von der Algengiftwelle getroffen. Dieses Jahr soll die Aufzucht wieder losgehen.

Um einen Fluss zu renaturieren, muss Beton vom Ufer oder Flussbett entfernt werden. Baumaßnahmen wie Fischtreppen können aber auch Schifffahrt und Natur versöhnen.

Umweltschutz

Katastrophe mit Ansage

In der Oder droht sich das Fischsterben des letzten Sommers zu wiederholen.

Polnische Bergwerke pumpen auch ein Jahr nach dem Fischsterben weiter Abwasser aus der Steinkohleförderung in Oderzuflüsse. Die Bergbaugruben laufen mit Grundwasser voll, das dort Kochsalz auswäscht. Doch das Salzwasser ist nicht der einzige Angriff auf das Ökosystem.

Um die Oder schiffbar für größere Boote zu machen, sollen längere und höhere Buhnen eingezogen werden. In der Flussmitte fließt das Wasser dann schneller und gräbt sich tiefer. Dadurch gehen Lebensräume am Ufer und an der Flusssohle verloren.

In salzigem Wasser fühlt sich die Goldalge wohl. Auch das stehende Wasser, das sich an Staustufen und zwischen Buhnen schnell aufwärmt, kommt ihr zugute. Die Goldalge fängt Plankton und lähmt es mit ihrem Gift. Wächst sie in Massen, wird der Fluss für andere Lebewesen zur Todesfalle.

Sogar andere Algen leiden unter der Goldalgenblüte. Das Gift der Einzeller greift die Zellmembranen anderer Lebewesen an.

Viele Filtrierer sind ebenfalls vom Algengift dahingerafft. Selbst wenn sie Gelegenheit bekommen, sich zu erholen, würde das Jahre dauern. Großmuscheln wachsen nur sehr langsam.

In der Mittleren Oder sind viele Fische verendet, weil das Algengift ihre Kiemenhäute zersetzte.

Die Zahlen geben die Fischdichten in Individuen pro Hektar dort an, wo die Arten am häufigsten vorkommen, in der Strommitte oder im Uferbereich.

Störe sind urtümliche Knochenfische und fast ausgestorben. Zwei Aufzuchtstationen an der Oder wurden 2022 von der Algengiftwelle getroffen. Dieses Jahr soll die Aufzucht wieder losgehen.

Um einen Fluss zu renaturieren, muss Beton vom Ufer oder Flussbett entfernt werden. Baumaßnahmen wie Fischtreppen können aber auch Schifffahrt und Natur versöhnen.

Von Inga Dreyer, David Schmidt (Text) und Julia Schubert (Infografik)
4. August 2023 - 12 Min. Lesezeit

Steffi Bartel rafft ihren Rock hoch und watet bis zu den Knien ins Wasser.