Grundmotive

Das Grundreihenmatt zeichnet sich dadurch aus, dass der König auf der Grundreihe (1. oder 8. Reihe) gefangen ist und keinen Fluchtweg mehr hat. In den meisten Fällen stehen vor dem König 3 eigene Bauern, z.B. schwarzer König auf g8 und Bauern auf h7, g7 und f7. Befindet sich der König in solch einer Art „Gefängnis“ benötigt es nur noch ein Schach durch die gegnerische Dame oder den Turm auf der Grundreihe und ohne Unterstützung wäre der angegriffene König Grundreihenmatt.

Das klassische Grundreihenmatt. Der schwarze König ist von seinen eigenen Bauern eingeschlossen und der weiße Turm gibt das tödliche Schach auf der Grundreihe. Im Gegensatz dazu hat sich der weiße König dank eines Luftlochs (Bauer auf h3) vor dem gefährlichen Grundreihenmatt geschützt.

Tipp: Manches Mal wird die Grundreihe noch von einer gegnerischen Figur gedeckt. In diesen Fällen ist es oft hilfreich, sie von der Deckung der Grundreihe abzulenken, indem man ihr an anderer Stelle ein unwiderstehliches Häppchen anbietet. Um zu solch einer Lösung zu gelangen, empfiehlt sich ein genauer Blick auf die Figuren und ihre Funktionen. So lässt sich schnell erkennen, dass die schwarze Dame zwei Aufgaben hat, die sie nicht gleichzeitig erfüllen kann, nämlich sowohl ihren Turm als auch den König zu beschützen.

Die schwarze Dame beschützt die Grundreihe. Doch Weiß kann sie ablenken, indem Weiß seine Dame auf c7 für einen guten Zweck opfert. Lehnt Schwarz dieses leckere Häppchen ab, so vermeidet er zwar das Matt, hätte aber einfach einen Turm weniger und würde die Partie verlieren. Aber wenn Schwarz mit der Dame zurückschlägt, ist die Grundreihe wieder frei und Weiß setzt mit Te8 Schachmatt.

Wie werde ich diesen lästigen Verteidiger los? Beim Thema „Ausschalten der Verteidigung“ dreht sich alles um den großen Traum, eine wertvolle Figur des Gegners zu erobern. Leider wird diese wertvolle Figur aber noch von einer gegnerischen Figur gedeckt. Das Ziel ist klar: Im ersten Schritt wird der Verteidiger beseitigt (z.B. mit Schach geschlagen) und im zweiten Schritt wartet dann die wertvolle Figur als Lohn.

Weiß am Zug. Weiß würde gerne den Turm auf d7 gewinnen, aber noch wird er vom Springer auf f6 gedeckt. Doch Weiß kann den lästigen Verteidiger ausschalten, indem er 1.Lxf6+ spielt. Da der Zug mit Schach ist, muss Schwarz darauf mit 1…Kxf6 reagieren. Nun ist der Turm ungedeckt und Weiß gewinnt ihn mit 2.Txd7

Patt ist ein hervorragendes Mittel, um sich in verlorenen Positionen noch ins Remis zu retten. Auf der anderen Seite sollte man - auf der Siegesstraße seiend -keines Falls unachtsam werden und seinem Gegner solche Rettungschancen erlauben.

Der Klassiker: Weiß hat hier zuletzt den fatalen Zug 1.Df7 gespielt. Aus einem schnellen Matt wurde leider nur ein Patt und für die stärkere Seite ging damit ein wertvoller halber Punkt verloren!

Besonders schön und spektakulär sind Rettungen ins Patt, wenn noch mehrere Figuren am Brett sind. Befindet man sich in bedrängter Lage und der eigene König in einer Pattsituation, gilt es alle eigenen, ausnahmsweise störenden Figuren, über Bord zu werfen, bis das Patt erreicht ist.

Weiß am Zug. Der weiße König steht in einer Pattposition. Weiß muss sich also nur noch seiner Dame und seines Springers entledigen, um sich ins Remis zu retten. Hier ist die Zugreihenfolge wichtig. Zuerst sollte Weiß 1.Sg6+ spielen und eine Gabel auf König und Dame geben. Schwarz muss den Springer schlagen, da er sonst seine Dame und Partie aufgrund der Gabel verliert. Demnach folgt 1…fxg6. Nun muss Weiß nur noch seine Dame loswerden. Das klappt mittels 2.Da8+ Kh7 3.Dh8+ wonach der schwarze König sie widerwillig schlagen und ins Patt einwilligen muss. In diesem Beispiel war die Reihenfolge der Züge sehr wichtig. Weiß muss zuerst seinen Springer opfern, denn nach 1.Da8+ Kh7 2.Dh8+ Kxh8 3.Sg6+ könnte Schwarz die zweite giftige Gabe mit 3…Kh7 oder 3…Kg8 dankend ablehnen und das Springerendspiel mit vier Mehrbauern leicht gewinnen.