Die Geschichte

Auch wenn angeblich schon der Arzt Hippokrates im 5. Jahrhundert vor Christus ein Gemisch aus Wein und Kräutern anrührte, das der Bekömmlichkeit dienen sollte – die moderne Geschichte des Aperitifs beginnt erst richtig im 19. Jahrhundert, als das Wort aus dem Französischen in den mitteleuropäischen Sprachgebrauch wandert. Es steht bald nicht nur für einen appetitanregenden Trunk, sondern umfasst auch eine soziale Funktion: die Zeit des Eintreffens der Gäste bis zum Beginn des Abendessens zu überbrücken. Besonders in Norditalien, aber auch in der Schweiz (Apéro) entwickelte sich daraus eine gesellschaftliche Bedeutung, die bis heute zelebriert wird. Eng verknüpft mit der frühen Geschichte des Aperitifs ist der Hersteller Martini, der dieses Jahr seinen 160. Geburtstag feiert und mit Wermut und Schaumwein bis heute maßgebliche Protagonisten der Aperitivo-Kultur im Sortiment hat. In Mailand und anderen Städten der Region wurde der Aperitivo in jüngerer Zeit zu einer eigenen gastronomischen Einheit – zu leicht erhöhten Preisen für die Getränke servieren die Wirte dabei so viele Kleinigkeiten und Häppchen, dass sie das eigentliche Ziel des Drinks – das Abendessen – nahezu überflüssig machen.