Süddeutsche Zeitung

Wikileaks:Kritik an  Assange

Ecuadors Präsident Lenín Moreno hat Wikileaks-Gründer Julian Assange vorgeworfen, in der Londoner Botschaft des Landes ein "Zentrum der Spionage" betrieben zu haben. "Mit der Erlaubnis der Behörden der Vorgängerregierung (in Ecuador) wurden Einrichtungen in der Botschaft zur Verfügung gestellt, um in Prozesse anderer Staaten einzugreifen", sagte Moreno der Zeitung The Guardian. Deutsche und spanische Abgeordnete versuchten am Montag vergeblich, Assange im Gefängnis zu besuchen. Heike Hänsel und Sevim Dagdelen (beide Die Linke) hatten aber nur eine Besuchsgenehmigung für die Botschaft, wie eine Sprecherin der Partei in Berlin sagte. Auch die spanische Grünen-Europaabgeordnete Ana Miranda war nach London gereist. Das Verhalten der Regierung Ecuadors gegenüber Assange sei ein "eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht", hieß es in einer Mitteilung der drei Politiker. Assange war am Donnerstag von der britischen Polizei in der Botschaft festgenommen worden, nachdem Ecuador das politische Asyl aufgehoben hatte.

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SZ vom 16.04.2019 / dpa
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