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Waffenlobby-Rede:Trump steigt aus internationalem Vertrag über Waffenhandel aus

US-Präsident Donald Trump will die Zustimmung der USA zum Vertrag über den Waffenhandel der Vereinten Nationen (ATT) zurückziehen. Auf einer Veranstaltung der Waffenlobby-Organisation NRA unterzeichnete er am Freitag in Indianapolis einen Brief, in dem er den Kongress auffordert, den Ratifizierungsprozess zu beenden. "Wir werden unsere Unterschrift zurücknehmen", erklärte er in einer Rede vor den Waffenfans.

Trumps Vorgänger Barack Obama hatte den Arms Trade Treaty 2013 unterzeichnet, der mit klarer Mehrheit von der UN-Generalversammlung verabschiedet wurde. Die USA haben ihn aber nie ratifiziert. Das Abkommen soll den Waffenhandel über Grenzen hinweg regeln.

NRA spendete Trump Millionenbeträge

"Amerikaner leben nach amerikanischen Gesetzen, nicht nach Gesetzen anderer Länder", sagte Trump. Er versprach den Waffenlobbyisten, das von konservativen auf die US-Verfassung zurückgeführte Recht auf Waffenbesitz nicht anzutasten.

Der US-Präsident erklärte, die Gewaltkriminalität in den USA sei zurückgegangen. Morde in Großstädten seien um sechs Prozent zurückgegangen, sagte er, ohne einen Vergleichszeitraum zu nennen. 30 Bundesstaaten hätten inzwischen erlaubt, dass Lehrer im Klassenzimmer Schusswaffen tragen - ein Forderung von Trump nach dem Amoklauf in Parkland, Florida, bei dem 17 Menschen erschossen wurden.

Die NRA hat nach Informationen des Senders CNN im vergangenen Wahlkampf 2016 mehr als 30 Millionen Dollar an Spenden für das Wahlkampflager Trumps zusammengetragen.

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