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USA:Weitere Bomben in New Jersey entdeckt und gesprengt

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Nach den Bombenexplosionen in New York wurde in der Nähe einer Bahnstation in Elizabeth im Bundesstaat New Jersey am Montag einen Rucksack mit fünf Sprengsätzen entdeckt - die sich als Rohrbomben entpuppten. Eine vielgenutzte Bahnlinie musste vorübergehend eingestellt werden, etwa 2000 Menschen waren davon betroffen. Beim Versuch, die Sprengsätze mit einem Roboter unschädlich zu machen, sei einer von ihnen explodiert, berichtet die New York Times. Verletzt wurde dabei niemand. Die anderen vier Sprengsätze wurden später kontrolliert gesprengt, weil ein Entschärfungsversuch erfolglos geblieben war.

Zwei Männer hätten die Polizei verständigt, nachdem sie am Sonntagabend (Ortszeit) einen verdächtigen Gegenstand auf einem Abfalleimer entdeckt hatten, aus dem ihren Angaben zufolge Drähte und ein Rohr herausgeragt hätten, sagte der Bürgermeister der Stadt Elizabeth, Chris Bollwage. Daraufhin sei ein Bombenentschärfungskommando zum Einsatzort gekommen. Außerdem werde die Umgebung nach weiteren möglichen Sprengsätzen abgesucht, berichtete Bollwage.

FBI nimmt Verdächtige fest

Zuvor wurden im Zusammenhang mit der Bombenexplosion in New York am vergangenen Samstag fünf Männer festgenommen. Das berichteten mehrere Medien übereinstimmend. Die Verdächtigen seien gemeinsam von Kräften der Bundespolizei FBI und der New Yorker Polizei in Brooklyn gefasst worden; sie seien vom benachbarten Stadtteil Staten Island über eine Brücke nach Brookyln gefahren.

Ihr Fahrzeug sei angehalten worden. Das New Yorker FBI-Büro bestätigte, dass der Wagen kontrolliert wurde. Es werde jedoch niemand eines Verbrechens beschuldigt, twitterte das New Yorker FBI-Büro in der Nacht zum Montag.

Die New York Times berichtet, dass die in einem Müllcontainer versteckte Bombe, die 29 Menschen verletzte, mit Granatsplittern gefüllt war und "so viele Menschen wie möglich töten sollte". Auch die zweite Bombe, die ebenfalls aus einem Schnellkochtopf, einem Mobiltelefon und Christbaumlichtern bestand, von der Polizei aber entschärft werden konnte, war mit Granatsplittern gefüllt.

Clinton widerspricht Cuomo und de Blasio

Nach Angaben von New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo gibt es bislang keine Hinweise auf eine Verbindung zum internationalen Terrorismus. Auch New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio sagte, es gebe keine Hinweise auf einen Terrorakt. Es habe "keine spezifische und glaubwürdige Drohung einer Terrorgruppe" gegen New York gegeben.

Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton ist sich bei der Bewertung der Explosionen und Messerstechereien dagegen sicher: Sie verurteilte die Bombenexplosionen in New York und New Jersey und den Messerangriff in Minnesota "offensichtliche Terrorattacken". Wer hinter den Angriffen im Stadtteil Chelsea von Manhattan und im Küstenort Seaside Park in New Jersey stecke, untersuchten die Ermittler noch. "Wir werden nicht ruhen, bis wir wissen, was passiert ist", sagte Clinton.

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