Süddeutsche Zeitung

USA:Abgeordnete verabschieden US-Haushalt

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Der Streit um den US-Haushalt dauerte wochenlang, die Regierung arbeitete sogar im Notbetrieb. Doch nach der Einigung zwischen Republikanern und Demokraten schafft das Budget es durch das Repräsentantenhaus. Jetzt muss der Senat abstimmen.

Das US-Repräsentantenhaus hat dem Haushaltsentwurf für die kommenden zwei Jahre zugestimmt. Mit großer Mehrheit - 332 zu 94 Stimmen - bestätigten Politiker beider Parteien am Donnerstag den Budgetplan, auf den sich führende Unterhändler nach wochenlangem Gezerre geeinigt hatten.

"Das markiert einen wichtigen Moment überparteilicher Zusammenarbeit", ließ Präsident Barack Obama über einen Sprecher mitteilen. "Es zeigt, dass Washington die Krisen in der Regierung stoppen kann und muss, und dass beide Seiten zusammenarbeiten und Dinge erledigen können."

Obama räumte zugleich ein, dass das Budget nicht alle Punkte einschließe, die er gefordert hat. So stopft der Entwurf beispielsweise keine Steuerschlupflöcher für Firmen. Die Demokraten störten sich auch am Auslaufen der Hilfen für rund 1,3 Millionen Langzeitarbeitslose zum Jahresende. Auch schafften sie es nicht, die Abgaben der Wohlhabenden weiter zu erhöhen.

Zitterpartie im Repräsentantenhaus

Einzige Quellen für die notwendigen Mehreinnahmen zum Stopfen des 680 Milliarden Dollar (493 Milliarden Dollar) umfassenden Defizits sind laut der Budgeteinigung mehr Sicherheitsgebühren auf Flugtickets sowie eine größere Beteiligung von Staats- und Militärbediensteten an ihrer Altersvorsorge.

Die Konservativen schafften es wiederum nicht, in den Verhandlungen eine Reform der Sozialversicherung durchzusetzen. Sie wollten damit zur Reduzierung des massiven Schuldenbergs beitragen. Die Abstimmung in der von Republikanern dominierten Parlamentskammer galt daher zunächst als Zitterpartie.

Kommende Woche muss noch der Senat über den Haushalt abstimmen, bevor Obama das Gesetz unterzeichnen kann. Erst dann wäre eine erneute Lähmung der Verwaltung für die kommenden zwei Jahre abgewendet. Wegen des durch den vorangegangenen Budgetstreit herbeigeführten "Shutdown" hatte die US-Regierung im Oktober 16 Tage lang im Notbetrieb gearbeitet.

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dpa
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