Süddeutsche Zeitung

US-Wahlkampf:New Yorker Staatsanwalt untersucht Trumps Stiftung

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Die New Yorker Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung gegen die Donald J. Trump Foundation eingeleitet, die gemeinnützige Stiftung des republikanischen Präsidentschaftskandidaten.

Generalstaatsanwalt Eric Schneiderman bestätigte am Dienstag CNN, dass man "besorgt sei, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht." Die Trump Foundation ist in New York eingetragen und fällt damit unter seine Jurisdiktion.

Am Wochenende hatte die Washington Post berichtet, dass Trump selbst seit 2008 nicht mehr an seine eigene Stiftung gespendet hat, aber ihre - von anderen Spendern finanzierten - Wohltätigkeiten manchmal als eigene Gabe darstellt. Zudem kamen kuriose wie problematische Einzelfälle ans Licht, so beispielsweise der aus Stiftungsgeldern finanzierte Kauf eines lebensgroßen Trump-Porträts für 20 000 Dollar. Auch die Buchführung habe nicht den Standards entsprochen.

Schneiderman hat bereits Trumps umstrittenen Anbieter für Immobilien-Kurse "Trump University" (2005-2011) wegen Betrug und irreführender Werbung verklagt. 5000 ehemalige Teilnehmer sollen insgesamt 40 Millionen Dollar zurück erhalten, so die Forderung. Die Klage hatte Schneiderman bereits 2013 eingereicht, sie läuft ebenso wie zwei Privatklagen von ehemaligen Absolventen, die jeweils 35 000 Euro für offenbar weitgehend sinnlose Kurse bezahlt hatten.

Umstrittene Spende an Staatsanwältin

Die "Trump Foundation" hatte 25 000 Dollar für den Wahlkampf von Floridas Generalstaatsanwältin Pam Bondi gespendet, als diese zwischenzeitlich erwog, sich der Klage ihres New Yorker Kollegen gegen die Trump University anzuschließen. Dafür musste die Stiftung eine Strafe zahlen, weil die Spende gegen den gemeinnützigen Zweck verstieß.

Schneiderman, der von den New Yorkern in sein Amt gewählt wurde, ist Demokrat und hat zur Wahl Hillary Clintons aufgerufen. Wegen der Klage gegen die Trump University hatte ihn der Immobilien-Unternehmer bereits als "Erpresser" und "Leichtgewicht" bezeichnet.

Ein Trump-Sprecher erklärte, es handele sich bei der Untersuchung "um eine weitere linke Auftragsarbeit". Schneiderman habe bei der "Clinton Foundation" über Jahre beide Augen zugedrückt.

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