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US-Vorwahlen der Republikaner:Evangelikale scharen sich um Santorum

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Noch liegt Mitt Romney bei den US-Vorwahlen der Republikaner vorne. Aber eine Woche vor der Abstimmung in South Carolina setzen Amerikas Christen ein deutliches Zeichen, das den Mormonen Romney beunruhigen könnte: Mehrere christliche Wortführer sprachen sich gegen ihn - und für den ultrakonservativen Rick Santorum aus.

Die religiöse Rechte hat sich im US-Vorwahl-Kampf auf den ultrakonservativen Bewerber Rick Santorum als ihren Wunschkandidaten verständigt.

Auf der Suche nach einer Alternative zu Mitt Romney, dem als vergleichsweise moderat geltenden Favoriten im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner, sicherten am Samstag 150 strenggläubige christliche Wortführer dem ehemaligen Senator von Pennsylvania ihre Unterstützung zu.

Die Einigung kam überraschend, da auch der fühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, und der Gouverneur von Texas, Rick Perry, in der Gruppe viel Sympathie genießen.

Die Empfehlung kommt für Santorum gerade rechtzeitig: In einer Woche findet in South Carolina die dritte Vorwahl statt. Bei der letzten Präsidentschaftswahl vor vier Jahren bezeichneten sich in dem Bundesstaat etwa 60 Prozent der Wähler selbst als evangelikale Christen. Der siebenfache Vater Santorum ist Katholik und entschiedener Gegner der Abtreibung sowie der gleichgeschlechtlichen Ehe. Beim Vorwahl-Auftakt in Iowa schaffte er es überraschend auf den zweiten Platz. Romney erhielt lediglich acht Stimmen mehr, konnte dann aber in New Hampshire einen klaren Sieg einfahren, obwohl er vielen Anhängern der Republikaner nicht konservativ genug ist.

In Umfragen liegt der Multimillionär und Ex-Unternehmer dennoch vorne, wie eine am Samstag veröffentlichte neue Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters und des Meinungsforschungsinstituts Ipsos belegt. 37 Prozent der Befragten gaben an, für Romney zu stimmen. Deutlich abgeschlagen landete Santorum gemeinsam mit dem Kongressabgeordneten Ron Paul auf dem zweiten Platz - sie erhielten je 16 Prozent. Für Gingrich sprachen sich zwölf Prozent aus.

Sollte Romney auch in South Carolina gewinnen, könnte dies das Aus für viele seiner Rivalen bedeuten, sagte Ipsos-Experte Chris Jackson. Allerdings könnten sich die Dinge in den Vorwahlen schnell ändern, gab er zu bedenken. Die Befragung wurde zwischen dem 10. Und 13. Januar erstellt, also bevor sich die religiöse Rechte auf einer Ranch in Texas traf und auf Santorum verständigte.

Bei den Vorwahlen suchen die Republikaner den Herausforderer von Präsident Obama. Die Präsidentenwahl findet im November statt.

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