Süddeutsche Zeitung

Türkei:Erdoğan distanziert sich

Präsident Erdoğan will von einer islamischen Verfassung nichts wissen. Der Parlamentspräsident habe nur seine "persönliche Meinung" geäußert.

Von Mike Szymanski, Istanbul

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat sich von der Forderung des Parlamentspräsidenten nach einer islamischen Verfassung distanziert. İsmail Kahraman habe lediglich seine "persönliche Meinung" geäußert, sagte Erdoğan. Der türkische Staat halte die gleiche Distanz zu allen Religionen. "Das ist Säkularismus." Der Vorschlag hatte Proteste ausgelöst, obwohl führende Politiker der alleinregierenden AKP sich ebenfalls umgehend distanziert hatten. Die Trennung von Staat und Religion ist in der Verfassung verankert und gilt als großes Erbe des Republikgründers Kemal Atatürk. Die bestehende Fassung gilt aber als reformbedürftig. Bei einem Anschlag im Nordwesten der Türkei wurden unterdessen am Mittwoch mehrere Menschen verletzt. Eine Frau habe sich in Bursa in die Luft gesprengt, teilten die Behörden mit.

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Quelle:
SZ vom 28.04.2016
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