Süddeutsche Zeitung

New York:Staatsanwalt beruft Jury im Fall Trump ein

Es geht um falsche Angaben zu Krediten und Immobilienwerten sowie um Schweigegeldzahlungen an Frauen. Die Ermittler in New York intensivieren ihre Untersuchungen gegen den Ex-Präsidenten. Der spricht von einer politisch motivierten "Hexenjagd".

Die New Yorker Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen das Immobilienunternehmen von Ex-Präsident Donald Trump einem Bericht der Washington Post zufolge entscheidend vorangetrieben. Die Zeitung berichtet, dass in dem Verfahren eine sogenannte Grand Jury einberufen worden sei. Dabei handelt es sich um ein Gremium von Geschworenen, das in einem nicht öffentlichen Prozedere über eine Anklage entscheiden kann.

Trump reagierte umgehend und erklärte, dies sei eine "Fortsetzung der größten Hexenjagd in der amerikanischen Geschichte". Die Ermittlungen seien politisch motiviert "und ein Affront gegen die fast 75 Millionen Wähler, die mich bei der Präsidentschaftswahl unterstützt haben", erklärte er in einem am Dienstagabend veröffentlichten Schreiben.

In den Ermittlungen gegen Trump und sein Unternehmen kooperieren Letitia James, die Generalstaatsanwältin des Bundesstaats New York, sowie Cyrus Vance, der Staatsanwalt von Manhattan. Vance hat jetzt die Grand Jury einberufen. Zuvor hatte er vor dem Obersten Gericht in Washington die Herausgabe von Trumps Steuerunterlagen erstritten.

Die Staatsanwälte hegen den Verdacht, dass Trumps Firma falsche Angaben zum Wert ihrer Immobilien gemacht hat, um Kredite zu bekommen oder sich Preisvorteile zu erschleichen. Vance prüft dem Vernehmen nach auch Schweigegeldzahlungen an Frauen, die angaben, eine Affäre mit Trump gehabt zu haben. Trump weist alle Vorwürfe zurück.

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass die Ermittlungen von Generalstaatsanwältin James nicht mehr nur eine zivilrechtliche, sondern auch eine strafrechtliche Komponente haben. Bis es zu einer Anklage kommt, könnten jedoch noch einige Monate vergehen.

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