Süddeutsche Zeitung

Syrien:Kritik an "Tornado"-Einsatz

Die Linkspartei macht die Bundeswehr mitverantwortlich für den Tod von zahlreichen Zivilisten.

Außenminister Sigmar Gabriel sieht keine Mitverantwortung der Bundeswehr für den Tod von Zivilisten bei einem tödlichen Luftangriff der Anti-IS-Koalition in Syrien. "Nach meinem Kenntnisstand ist der Tornado-Einsatz nicht verantwortlich dafür, was da gemacht worden ist", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in einer Bundestagsdebatte. Gleichzeitig verteidigte Gabriel grundsätzlich den Einsatz militärischer Gewalt zur Konfliktlösung. "Man kann sich schuldig machen durch den Einsatz militärischer Mittel, man kann sich auch schuldig machen durch die Verweigerung militärischer Mittel", sagte der Außenminister. Bei einem Luftangriff der Anti-IS-Koalition auf ein Schulgebäude im Norden Syriens wurden Aktivisten zufolge in der vergangenen Woche mindestens 33 Zivilisten getötet. Die Bundeswehr hatte kurz zuvor Aufklärungsfotos des Gebäudes an die Koalitionstruppen geliefert. Linken-Chef Bernd Riexinger hat die Bundesregierung deswegen dafür mitverantwortlich gemacht.

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Quelle:
SZ vom 31.03.2017 / dpa
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