Süddeutsche Zeitung

Syrien:IS sprengt Assad-Gefängnis in die Luft

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In der syrischen Oasenstadt Palmyra hat die Terrororganisation Islamischer Staat ein berüchtigtes Gefängnis gesprengt. Es galt als Symbol für die Brutalität des Regimes von Baschar al-Assad.

Haftanstalt mit Sprengsätzen zerstört

Die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) hat in der syrischen Oasenstadt Palmyra ein berüchtigtes Gefängnis gesprengt, das als Symbol der Regierungsmacht des Assad-Regimes galt. Die Islamisten hätten einen Großteil der Haftanstalt mit Hilfe von Sprengsätzen zerstört, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Zum Zeitpunkt der Detonation hätten sich keine Menschen in dem Gebäudekomplex befunden.

Der IS hatte die Sprengung zuvor im Internet angekündigt. Anschließend veröffentlichten Anhänger Bilder, auf denen graue Wolken über den Gebäuden zu sehen sind.

Gefängnis des brutalen Regimes

Das Tadmor-Gefängnis gilt als Symbol für die Brutalität des syrischen Machthabers Baschar al-Assad und seines Vorgängers und Vaters Hafis al-Assad. In den Achtzigerjahren ließ dieser dort Hunderte Häftlinge ermorden.

Über Jahre wurden in Palmyra auch politische Gefangene festgehalten und gefoltert. Seit Beginn des Aufstands gegen Baschar al-Assad und dessen Regierung im Jahr 2011 waren dort vor allem Abtrünnige und Deserteure inhaftiet. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte das Hochsicherheitsgefängnis 2001 als Ort beschrieben, der "bei den Gefangenen das größte Leid, die größten Erniedrigungen und die größten Ängste" hervorrufen sollte.

Unesco-Weltkulturerbe

Der IS hatte die Oasenstadt Palmyra Mitte Mai erobert, sie ist seit 1980 Unesco-Weltkulturerbe. In der Stadt und Umgebung befinden sich zahlreiche antike Ruinen. I nternational ist die Sorge vor deren Zerstörung groß, einige Staturen sind den Terrorakten bereits zum Opfer gefallen.

Einsatz von Fassbomben

Am Samstag warfen Armee-Hubschrauber Fassbomben über der von der IS-Miliz kontrollierten Ortschaft Al-Bab und dem Osten der Stadt Aleppo ab. Dabei wurden insgesamt 71 Zivilisten getötet, darunter auch Kinder. Die syrische Regierung bestreitet, Fassbomben eingesetzt zu haben.

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Reuters/AFP/ina
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