Süddeutsche Zeitung

Anschlag in Straßburg:Zahl der Todesopfer steigt auf vier

Lesezeit: 1 min

Drei Tage nach dem schweren Terroranschlag in Straßburg ist die Zahl der Todesopfer von drei auf vier gestiegen. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft in Paris. Die Polizei sucht zudem weiter nach möglichen Komplizen des mutmaßlichen Attentäters Chérif Chekatt. Die Ermittler wollten herausfinden, ob der 29-Jährige während seiner Flucht unterstützt worden sei, sagte der Pariser Antiterror-Staatsanwaltschaft und Chefermittler Rémy Heitz auf einer Pressekonferenz. Sieben Personen seien in Gewahrsam. Dabei handele es sich um vier Familienangehörige und drei der Familie nahestehende Personen. Zwei von ihnen seien in der Nacht auf Freitag festgenommen worden.

Am späten Donnerstagabend hatte Frankreichs Innenminister Christophe Castaner den Tod von Chekatt bekannt gegeben. Gegen 21 Uhr hätten drei Polizisten ihn im Stadtteil Neudorf auf der Straße ausgemacht. Als sie den Verdächtigen festnehmen wollten, habe dieser das Feuer eröffnet. Die Polizei habe den Angriff erwidert und den Täter getötet. Der Regionalzeitung Les Dernières Nouvelles d'Alsace zufolge war er mit einer Schusswaffe und einem Messer bewaffnet.

Castaner berichtete, dass Chekatt sich in einem Lagerhaus im Viertel versteckt habe. Ein Staatsanwalt sollte am Ort des Schusswechsels noch die Identität des Getöteten bestätigen.

Der 29-Jährige war am Dienstag nach dem Anschlag in der Näge des Straßburger Weihnachtsmarkts nach Neudorf geflohen. Bei dem Angriff waren insgesamt vier Menschen getötet worden, mindestens elf wurden verletzt.

Die Terrormiliz Islamischer Staat reklamiert den Anschlag für sich. Der Angreifer sei ein Soldat des IS gewesen, meldete das IS-Sprachrohr Amak am Donnerstag. Er sei dem Aufruf gefolgt, Bürger aus Mitgliedstaaten der Anti-IS-Koalition in Syrien und im Irak anzugreifen, zitierte das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Institut Site aus dem Bekennerschreiben.

Der traditionelle Weihnachtsmarkt im Herzen Straßburgs soll Frankreichs Innenminister Castaner zufolge an diesem Freitag wieder für Besucher geöffnet werden.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4253051
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/AFP/fie
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.