Süddeutsche Zeitung

Sebastian Wippel:Sächsischer AfD-Abgeordneter sorgt für Eklat im Landtag

Sebastian Wippel bedauert, dass es bei Terroranschlägen "leider" nicht die Verantwortlichen für die deutsche Flüchtlingspolitik getroffen hat.

Wieder einmal hat ein AfD-Politiker große Aufregung verursacht: Der sächsische Abgeordnete Sebastian Wippel spricht in einer Debatte zur inneren Sicherheit über die Flüchtlingspolitik Angela Merkels.

Die Kanzlerin habe die "Kontrolle über Deutschland abgegeben", sagt er im Landtag in Dresden. Merkel "hat uns hier eine Suppe eingebrockt. Eine Suppe, die niemand bestellt hat, nach dem Rezept 'Wir schaffen das'." Dafür habe man mit den Anschlägen in Deutschland die Quittung bekommen. Und Wippel fügt hinzu: "Leider hat es nicht die Verantwortlichen dieser Politik getroffen."

Damit erregt er lautstarke Empörung im Landtag und in sozialen Medien, die Reaktionen folgen umgehend. SPD-Fraktionschef Dirk Panter bezeichnet Wippels Aussagen als "menschenverachtend", berichten ZDF und MDR. Der CDU-Innenexperte Christian Hartmann findet sie demnach "sehr gewagt". Der Grünen-Landtagsabgeordnete Valentin Lippmann nennt die Äußerungen niederträchtig und spricht von einer "Lehrstunde" über das Wesen der AfD.

"Böswillige Interpretation"

Wippel rudert daraufhin zurück. Er habe nur deutlich machen wollen, dass die Bürger die Konsequenzen aus der verfehlten Politik tragen müssten, er wünsche "natürlich niemandem den Tod". Alles andere sei "böswillige Interpretation".

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