Süddeutsche Zeitung

Save the Children:Mindestens fünf Tote bei Anschlag auf NGO in Afghanistan

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In Afghanistan ist ein Anschlag auf die Hilfsorganisation "Save the Children" in Dschalalabad verübt worden. Laut dem Regierungssprecher der Provinz Nangarhar hatte ein Selbstmordattentäter kurz nach neun Uhr zunächst eine Autobombe vor dem Gebäude gezündet. Anschließend stürmten bewaffnete Angreifer den Komplex. Mindestens fünf Menschen wurden bei dem Angriff getötet, 24 Menschen wurden ins Krankenhaus gebracht. Ein Sprecher der Regierung der ostafghanischen Provinz Nangarhar sagte, afghanische Sicherheitskräfte hätten inzwischen 46 Menschen in Sicherheit gebracht. Einige seien leicht verletzt worden. Unklar ist, ob sich noch weitere Mitarbeiter in dem Gebäude aufhalten.

Mindestens zwei Wächter der NGO und ein Zivilist seien ums Leben gekommen, sagte der Sprecher. Man habe außerdem die Leichen von zwei Männern gefunden, die Angreifer sein könnten. Wie viele Angreifer an dem Anschlag beteiligt sind, ist unklar. Zwei der Attentäter sind nach Informationen des Regierungssprechers tot. Einer habe sich am Tor der Hilfsorganisation in die Luft gesprengt, ein anderer sei von Sicherheitskräften erschossen worden. Der Einsatz dauert zur Stunde weiter an. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat die Tat für sich reklamiert und von vier Attentätern gesprochen.

Save the Children ist eine der größten Hilfsorganisationen in Afghanistan. Die NGO arbeitet seit Jahrzehnten in vielen Provinzen und hilft vor allem Kindern und Müttern in den Bereichen Gesundheit und Bildung. Ihre Projekte werden auch mit Spenden aus Deutschland unterstützt. In dem Gebäude in Dschalalabad arbeiten aktuell etwa 100 Mitarbeiter.

Die Unruheprovinz Nangarhar liegt an der Grenze zu Pakistan. Sie gilt als Hochburg des IS und der Taliban. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und Ausländer wurden in Afghanistan in den vergangenen Jahren zunehmend zum Ziel von Anschlägen. Erst vor wenigen Tagen hatten die radikalislamischen Taliban ein Luxushotel in Kabul attackiert und mindestens 22 Menschen getötet. Die Attentäter gingen bei dem mehr als zwölfstündigen Angriff von Zimmer zu Zimmer und suchten gezielt nach Ausländern.

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dpa/afp/AP/ankl
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