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Regierung in China:Kommunistische Partei schließt Bo Xilai aus

Er galt als Hoffnungsträger seiner Partei, als zukünftiger Kandidat für die Spitzenposten. Doch nach dem Skandal um illegale Machenschaften ist die politische Karriere von Bo Xilai in China nun beendet. Die Kommunistische Partei hat ihn ausgeschlossen.

Der wohl größte Politskandal der jüngeren chinesischen Geschichte erreicht seinen Höhepunkt: Die Kommunistische Partei hat den ehemaligen Spitzenfunktionär Bo Xilai nun ausgeschlossen. Das frühere Politbüro-Mitglied muss sich nun unter anderem wegen Korruption und Amtsmissbrauchs vor Gericht verantworten.

Nachdem Wang Lijun, ehemaliger Polizeichef, Vizebürgermeister der Millionenmetropole Chongqing sich mit seinem Vertrauten Bo überworfen hatte und in das US-Konsulat geflohen war, kam eine Politaffäre ans Licht, die den gesamten Politapparat Chinas ins Wanken brachte. Es ging um Korruption, Heuchelei, Machtmissbrauch, und sogar Mord. Bo soll den Giftmord seiner Frau Gu Kailai an dem befreundeten britischen Geschäftsmann Neil Heywood gedeckt haben. Mittlerweile wurde die Frau Bos zu einer Todesstrafe auf Bewährung verurteilt.

Der Skandal überschattet auch den nächsten Parteitag, der am 8. November beginnt. Der Termin galt schon als überfällig - vor allem deshalb, weil dort ein Nachfolger für Parteichef und Präsident Hu Jintao gewählt werden soll, der nach zehn Jahren im Amt zurücktritt. Sein Nachfolger soll Xi Jinping werden.

Der Ausschluss des 63-Jährigen durch die chinesischen Kommunisten beendet möglicherweise die politische Karierre des ehemaligen Gouverneurs Bo, der lange als Kandidat für einen Spitzenposten in der neuen Führung der kommunistischen Partei galt. Bis zum Frühjahr dieses Jahres.

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