Razzien in Australien: Polizei nimmt terrorverdächtige Teenager fest

Fünf junge Männer festgenommen

Im australischen Melbourne hat die Polizei nach eigenen Angaben Terrorpläne einer Teenager-Gruppe vereitelt. Wie die Behörden mitteilten, wurden am frühen Samstagmorgen bei mehreren Razzien fünf junge Männer im Alter zwischen 18 und 19 Jahren festgenommen. Sie sollen eine Messerattacke auf Polizisten am 25. April geplant haben - dem sogenannten Anzac-Day. Der Nationalfeiertag markiert den hundertsten Jahrestag der Landung australischer und neuseeländischer Truppen auf der zur heutigen Türkei gehörenden Halbinsel Gallipoli im Kampf gegen das damalige Osmanische Reich.

Vorbild der Festgenommenen sei nach Behördenangaben die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS), die große Teile Syriens und des Irak kontrolliert. In den vergangenen Wochen kamen in Australien Befürchtungen auf, dass IS-Kämpfer anlässlich dieses Jahrestages Anschläge verüben könnten. Mehrere hundert australische Soldaten bilden irakische Truppen im Kampf gegen IS aus.

Anschlagspläne im fortgeschrittenen Stadium

Premierminister Tony Abbott sagte, die Planungen der mutmaßlichen Terroristen seien in einem fortgeschrittenen Stadium gewesen. Er warnte vor dem anstehenden Gedenktag jedoch vor Panikmache und rief die Bürger dazu auf, an den Feierlichkeiten teilzunehmen.

Die Australische Polizei verhinderte nach eigenen Angaben seit September mehrfach Anschläge. Mehrere Verdächtige wurden angeklagt. Im Dezember hatte ein gebürtiger Iraner mehr als ein Dutzend Geiseln stundenlang in einem Café in Sydney festgehalten. Er behauptete, im Namen des IS zu handeln. Bei der Stürmung des Cafés kamen zwei Geiseln und der Geiselnehmer ums Leben.