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Rätsel der Woche:Wo wohnt David Cameron jetzt?

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Großbritanniens bisheriger Premierminister musste aus seiner Dienstwohnung in 10 Downing Street vorzeitig ausziehen. Doch in sein Londoner Haus kann er noch nicht zurück.

Von Björn Finke

Der Rücktritt David Camerons war eine schlechte Nachricht für die Mieter eines schicken Reihenhauses in Notting Hill. Als die Camerons 2010 in 10 Downing Street einzogen, vermieteten sie ihr Haus in dem ebenso teuren wie angesagten West-Londoner Stadtteil. Die Wochenmiete - das gängige Maß in Großbritannien - soll umgerechnet 2100 Euro betragen. Das Haus stammt aus der Edwardischen Epoche, also den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg. Jetzt müssen die Mieter ausziehen, damit der frühere Premier, seine Gattin und die drei Kinder wieder ein Obdach in London haben. Er bleibt schließlich Abgeordneter in Westminster, und die zwei Töchter und der Sohn gehen in der Hauptstadt zur Schule.

Allerdings rechnete Cameron ursprünglich damit, noch bis September als Premier in 10 Downing Street zu leben. Darum werden erst dann die Mieter in Notting Hill ausgezogen sein. Dass Theresa May nun ohne Mitgliederwahl direkt Regierungschefin wurde, machte die Camerons zu Obdachlosen - zumindest in London. In Camerons Wahlkreis Witney, in der Nähe von Oxford, besitzt das Ehepaar ein altes Bauernhaus, das mehr als eine Million Euro wert sein soll. Doch von dort ist der Schulweg für die Kinder zu weit, und die Sommerferien beginnen erst Mitte kommender Woche.

Ein alter Freund verhinderte nun, dass die Camerons eine Woche in einem Londoner Hotel verbringen müssen, bevor es ins Bauernhaus auf dem Land geht. Alan Parker, Gründer der PR-Gruppe Brunswick, überlässt den Camerons für einige Tage ein Haus im feinen Stadtteil Holland Park. Das dürfte mit sieben Schlafzimmern groß genug für die Familie sein. Sir Alan, zum Ritter geschlagen für seine Verdienste um die Wirtschaft und seine wohltätigen Spenden, kaufte die Immobilie vor zwei Jahren für 20 Millionen Euro. Sicherlich eine angemessene Notlösung für einen Ex-Premier.

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Quelle:
SZ vom 16.07.2016
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