Süddeutsche Zeitung

Demonstrationen in Hongkong:Regierung und Aktivisten nehmen Kontakt zueinander auf

Lage in Hongkong entspannt sich

In der schweren politischen Krise in Hongkong haben Studenten und Regierung erste Vorgespräche für eine Aufnahme eines geplanten Dialogs geführt. Die Studentenvereinigung bestätigte am Montag ein "vorbereitendes Treffen" am Vorabend. Eine Einigung auf die Voraussetzungen für die geplanten Gespräche gab es aber nicht. Nach dem Einlenken der Studenten und der Aufhebung zumindest eines Teils ihrer Barrikaden vor Ablauf eines Ultimatums der Regierung kehrte am Montagmorgen wieder etwas Normalität in die asiatische Finanz- und Wirtschaftsmetropole ein. Ungehindert konnten Regierungsbeamte wieder zur Arbeit gehen, während auch Mittelschulen in betroffenen Gebieten öffnen konnten. Grundschulen und Kindergärten blieben noch geschlossen, wie lokale Medien in der chinesischen Sonderverwaltungsregion berichteten.

Drohung der Regierung

Regierungschef Leung Chun-ying hatte bis Montagfrüh ein Ende zumindest eines Teils der Blockaden gefordert, damit die Regierung ihre Arbeit wieder aufnehmen kann und Kinder zur Schule gehen können. Leung hatte vor einer Eskalation gewarnt und die Entschlossenheit von Regierung und Polizeikräften bekräftigt, "alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die soziale Ordnung wiederherzustellen".

Wenige Aktivisten campieren weiter in den Straßen der Metropole

Dennoch harren weiterhin Demonstranten an einigen öffentlichen Plätzen aus, ihre Zahl sank über Nacht aber deutlich auf nur noch einige hundert - in der vergangenen Woche waren es Zehntausende gewesen. Die Proteste sind eine Reaktion auf den Beschluss der kommunistischen Führung in Peking, bei der Wahl des Hongkonger Verwaltungschefs 2017 nur handverlesene Kandidaten zuzulassen. Sie fordern zudem den Rücktritt Leungs.

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