Süddeutsche Zeitung

Unionsfraktionsklausur:Tesla-Chef Musk trifft CDU-Spitzenpolitiker

Lesezeit: 1 min

Bei dem Treffen ging es unter anderem um Musks Unterstützung für die deutsche Pharma-Firma Curevac, die an einem Corona-Impfstoff forscht. Eine Übernahme durch Musk wird es wohl nicht geben.

Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus und Tesla-Chef Elon Musk haben sich zufrieden über eine neue deutsch-amerikanische Zusammenarbeit beim Antivirenkampf geäußert. "Die internationale Vernetzung ist wichtig", sagte Brinkhaus zu einer Kooperation des Tübinger Unternehmen Curevac mit der Tesla-Tochter Grohmann. Brinkhaus hatte Musk am Rande der Klausurtagung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in Berlin empfangen. Musk traf dort auch mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier, Gesundheitsminister Jens Spahn und Forschungsministerin Anja Karliczek zusammen. Es ist ungewöhnlich, dass ein ausländischer Unternehmer an solchen Treffen teilnimmt.

Aus Teilnehmerkreisen hieß es, Musk und Altmaier, die sich seit 2014 kennen, hätten rund eine Stunde gesprochen. Es sei nicht um bestimmte Forderungen des Tesla-Chefs, sondern die Entwicklung von Großprojekten in Deutschland insgesamt gegangen. Musk lässt in der Nähe von Berlin das erste große Tesla-Werk für die Produktion von Elektroautos errichten. "Darüber hinaus ging es um die Einschätzung bestimmter globaler Entwicklungen in wichtigen Bereichen", hieß es weiter. Details wurden nicht genannt. Der Tesla-Chef traf nicht mit Kanzlerin Angela Merkel zusammen, die ebenfalls an der Klausurtagung teilgenommen hatte.

Musk hatte am Dienstagabend das Biotech-Unternehmen Curevac in Tübingen besucht, das auch an einem Corona-Impfstoff forscht. Curevac-Chef Franz-Werner Haas und Musk präsentierten in Berlin einen sogenannten RNA-Printer, mit dem künftig Impfstoffbestandteile automatisiert und damit wesentlich schnell produziert werden sollen als bisher. Musk sprach von einer "revolutionären Technologie", die die Tesla-Tochter Grohmann zusammen mit dem Tübinger Biotechkonzern Curevac entwickele. "Letztlich wird dies wie eine Computerprogrammierung von Zellen", sagte Musk. Ohne die Automatisierungstechnik der Tesla-Tochter habe man nicht vorankommen können, sagte Haas.

Der Haupteigentümer Curevacs, Dietmar Hopp, lobte die Zusammenarbeit ebenfalls. "Für Curevac kann ich sagen, dass man ein sehr großes Potenzial in der Zusammenarbeit mit Herrn Musk sieht und eine Zusammenarbeit, weit über Impfstoffe hinaus, ausgesprochen positiv beurteilt wird", erklärte Hopp gegenüber dem Merkur. Spekulationen über einen möglichen Einstieg des US-Unternehmers bei Curevac erteilte der Mitgründer des Software-Riesen SAP dagegen eine entschiedene Absage. Entsprechende Überlegungen seien "reine Fantasie".

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5018905
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
dpa/Reuters/jael
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.