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Politicker:Fernandez bringt Falkland-Konflikt vor die UN

Mit einer diplomatischen Offensive will Präsidentin Cristina Fernandez erreichen, dass die britischen Falkland-Inseln wieder Argentinien zugeschlagen werden. Allerdings haben die Bewohner einer Umfrage zufolge daran überhaupt kein Interesse.

Argentinien hat den Streit mit Großbritannien um die Falkland-Inseln vor die Vereinten Nationen (UN) gebracht. Präsidentin Cristina Fernandez bekräftigte die Ansprüche ihres Landes am Donnerstag (Ortszeit) vor dem UN-Entkolonisierungs-Ausschuss. Sie bezeichnete es als "Affront gegen die Welt, von der wir alle träumen", dass die Inseln unter britischer Herrschaft blieben und nicht zu Argentinien gehörten.

"Wie können sie Teil britischen Territoriums sein, wenn sie 14.000 Meilen entfernt sind", sagte Fernandez. Zuvor hatte sie sich mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon getroffen, der nach Auskunft seines Büros sein Vermittlungsangebot an die Konfliktparteien bekräftigte. Der Auftritt von Fernandez ist Teil einer breiten diplomatischen Offensive, um die Forderungen Argentiniens durchzusetzen.

Ein Vertreter der Falkland-Volksvertretung verwies auf eine Umfrage, wonach 96 Prozent der rund 3000 Inselbewohner weiter zu Großbritannien gehören wollen. Alle Zweifel ausräumen soll ein Referendum, das für die erste Jahreshälfte 2013 geplant ist.

Nach dem Einmarsch Argentiniens hatten das südamerikanische Land und Großbritannien 1982 zehn Wochen lang Krieg um die dünn besiedelten Inseln geführt. Vor diesen wurden jüngst große Ölfelder entdeckt, was den Streit neu anfachte.

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