Süddeutsche Zeitung

Pläne der großen Koalition:Manifest der Jungen gegen die CDU-Spitze

Die SPD-Führung zittert um die Zustimmung ihrer Basis zum Koalitionsvertrag, nun bekommt auch das Establishment der CDU Gegenwind aus den eigenen Reihen. 54 junge CDU-Politiker fordern eine inhaltliche Neuaufstellung.

Kurz vor den Beschlüssen zum schwarz-roten Koalitionsvertrag drängen mehr als 50 junge führende CDU-Politiker auf eine inhaltliche Neuaufstellung ihrer Partei. Das berichtete zuerst die Welt am Sonntag. Ziel sei es, künftig Mehrheiten ohne die SPD erringen zu können, heißt es in dem Manifest der Gruppe. Dieses trägt den Namen "Heute die richtigen Entscheidungen für 2017" und kann auf der eigens dafür eingerichteten Webseite CDU2017.de eingesehen werden.

Die Gruppe mit 54 Mitgliedern kritisiert demnach in dem Papier unter anderem die einseitige Belastung ihrer Generation durch die Verabredungen im Koalitionsvertrag. Von der großen Koalition fordern sie eine "Agenda 2020" statt eines weiteren Ausbaus von Sozialleistungen.

Zu den Unterzeichnern zählen zahlreiche Bundestagsabgeordnete und Landtagsabgeordnete. CDU-Vorstandsmitglied Younes Ouaqasse hat genauso unterzeichnet wie die Sprecher der Bundestagsfraktion für Gesundheit, Jens Spahn, und Außenpolitik, Philipp Mißfelder. Auch die stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Günter Krings und Michael Kretschmer, der auch Generalsekretär der Sachsen-CDU ist, sind dabei. Unter den 54 Unterzeichnern sind vier Frauen. Keiner der Unterzeichner ist laut Welt am Sonntag älter als 44 Jahre.

Die Delegierten eines kleinen CDU-Parteitags wollen am Montag über den Koalitionsvertrag abstimmen. Die SPD lässt ihre 475.000 Mitglieder über den Vertrag entscheiden. Das Ergebnis soll am Samstag vorliegen.

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