Süddeutsche Zeitung

Paris:Nach Angriff auf Polizisten: Besucher können Notre-Dame verlassen

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Die französische Polizei soll vor der Pariser Kathedrale Notre-Dame auf einen unbekannten Angreifer geschossen haben. Der Mann soll einen Beamten angegriffen und dabei verletzt haben. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar, ebenso die Identität des Mannes. Nach Berichten des Fernsehsenders BVMTV soll es sich um einen algerischstämmigen Studenten handeln, der zunächst Passanten bedroht hatte.

Offenbar war der Angreifer mit einem Hammer bewaffnet. Er wurde bei dem Polizeieinsatz ebenfalls verletzt und der Polizeipräfektur zufolge in ein Krankenhaus gebracht. Innenminister Gérard Collomb sagte nach dem Attentat, der Angreifer habe geschrien: "Das ist für Syrien."

Nach dem Angriff forderte die Pariser Polizei Personen im Stadtgebiet auf, den Platz vor der zentral gelegenen berühmten Sehenswürdigkeit zu meiden. Zahlreiche Polizeiwagen waren in der Gegend um die Insel in der Seine zu sehen. Das Areal wurde abgesperrt. Am frühen Abend meldete die Polizeipräfektur, die Lage vor Ort sei unter Kontrolle. Vorübergehend festgehaltene Besucher konnten die Stätte nach und nach wieder verlassen.

Rund um Notre-Dame gilt bereits seit einigen Monaten eine erhöhte Sicherheitsstufe, etwa dürfen Besucher keine Gepäckstücke mehr mit in die Kathedrale nehmen.

Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft nahm die Ermittlungen auf. Der Angreifer habe sich als "Soldat des Kalifats" der Terrormiliz Islamischer Staat bezeichnet, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Ermittlerkreise.

Frankreichs Hauptstadt war in den vergangenen Jahren immer wieder Ziel von Terroranschlägen, knapp 240 Menschen kamen dabei bislang ums Leben. Bei der bislang schwersten Angriffsserie im November 2015 schossen Attentäter mit Sturmgewehren an mehreren Orten in Paris in die Menge, Selbstmordattentäter sprengten sich in die Luft. Dabei wurden 135 Menschen getötet. Zuletzt hatte im April ein Angreifer auf der Pariser Prachtstraße Avenue des Champs-Élysées einen Polizisten erschossen und zwei weitere Beamte sowie eine deutsche Touristin verletzt.

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SZ.de/ees/stein
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